Souveräner Cupsieg für C-Junioren
29.06.2021 Frutigen, Reichenbach, Kiental, SportFUSSBALL Die C-Junioren des FC Frutigen / Reichenbach liessen im Berner Cupfinal gegen das favorisierte Team Thun Nord nichts anbrennen. Mit einer taktischen und kämpferischen Leistung holten sie mit einem verdienten Sieg vor einer phänomenalen Zuschauerkulisse den Pokal.
FUSSBALL Die C-Junioren des FC Frutigen / Reichenbach liessen im Berner Cupfinal gegen das favorisierte Team Thun Nord nichts anbrennen. Mit einer taktischen und kämpferischen Leistung holten sie mit einem verdienten Sieg vor einer phänomenalen Zuschauerkulisse den Pokal. GALERIE TONI STOLLER In der Meisterschaft mussten die Frutiger gegen Thun eine deutliche Niederlage erleiden, konnten aber aus dieser viel lernen. Ihr Gegner wollte unbedingt das «Triple». Die beiden letzten Cupfinals hatten sie gewonnen. Thuns Trainer Alfred Däppen äusserte sich vor dem Spiel diplomatisch: «Die Siegeschancen sehe ich bei 50:50. Ein kleiner Nachteil für uns ist das Terrain. Unsere technischen Fähigkeiten könnten wir auf dem gewohnten Kunstrasen besser umsetzen.» Die Kandertaler wussten aber auch um ihre Stärken. Nach dem Aufstieg in die Junior League konnten sie im Frühjahr dem erstplatzierten FC Breitenrain als einziges Team eine Niederlage zufügen. Warum sollte ein Sieg jetzt auch nicht im Cup gegen Thun Nord gelingen? Einlaufkids und Nationalhymne Cupstimmung sorgte für Hühnerhaut Nicht verwalten, sondern nach vorne spielen Die Thuner hatten nichts mehr entgegenzusetzen. Weiter waren sie vor allem mit Defensivaufgaben beschäftigt. Mit zwei Pfostenschüssen und gleich mehreren vergebenen hochkarätigen Chancen verpassten es die Kandertaler, das Resultat noch mehr auszubauen. Sie dominierten die Partie bis zum Schluss, bevor alle Dämme brachen. Der Cupsieg mit dem Sieg gegen den Favoriten war Tatsache. «Auf so ein Team kann man nur stolz sein», so Frutigens Trainergespann mit feuchten Augen nach der Partie. «Was wir mit den super Jungs erreicht haben, ist unbeschreiblich.» Matchtelegramm Final Bernercup – C-Junioren
Das Frutiger Trainergespann bereitete sich akribisch auf den Cupfinal vor. Nichts wurde dem Zufall überlassen. Nebst taktischen Überlegungen war ihnen die Pflege des Teamspirits wichtig. Der Zusammenzug erfolgte bereits am Mittag zum gemeinsamen Spaghettiessen. «Danach war es wichtig, dass wir alle beisammen halten konnten», so Assistenztrainer Guido Albertani schmunzelnd. «Uns durfte keiner in der Zwischenzeit in die Badi entwischen.» Mit guter DJ-Musik stimmten sie das Team locker auf den Match ein und pflegten die gute Kameradschaft bis zum Spiel.
Als die beiden Teams die Kabinen verliessen, trauten sie ihren Augen kaum. Gegen 300 Zuschauer säumten die Feldumrandung, während die Brass Band Frutigen ihr Können zum Besten gab (siehe auch Blickpunkt auf der Seite 3). Einlaufkids der Fussballschule und F-Junioren begleiteten die Spieler auf das Feld. Gemeinsam wurde die Nationalhymne gesungen, bevor Speaker Adrian Ruch die Mannschaftsaufstellungen bekannt gab.
Bereits vor dem Anpfiff sorgten die vielen Fans mit Trommeln, Glocken und Treicheln für eine einzigartige Cupstimmung. Das Heimteam liess sich speziell inspirieren und zeigte von Beginn weg eine enorme Kampfkraft. Bereits in der vierten Minute entwischte Sturmtank Enea Timmerije der Thuner Verteidigung und erzielte den viel umjubelten Führungstreffer. Die Gäste konnten nicht reagieren. Die Frutiger spielten sich regelrecht in einen Rausch. Mit guten Spielzügen wurden die Thuner richtiggehend überrumpelt. So stark hatten sie ihren Gegner nicht erwartet. Nach acht Minuten konnte das Heimteam die Führung durch Jonas Elsener auf 2:0 ausbauen – ein Traumstart nach Mass. Der Gegner hatte bisher keinen einzigen Abschluss zu verzeichnen. So war der Anschlusstreffer in der 12. Minute mehr als überraschend. Aus zwanzig Metern traf Allan Heinrich mit einem Traumtor ins Lattenkreuz. Thun nutzte in der Folge die aufkommende Nervosität und versuchte, das gewohnte Kombinationsspiel aufzuziehen. Die einheimische Verteidigung spielte jedoch an diesem Tag fehlerlos und war für das Team ein grosser Rückhalt. In der 21. Minute wurde Enea Timmerije mit einem langen Ball in die Tiefe geschickt. Allein vor dem Torhüter schob er diesem den Ball in der 21. Minute durch die Beine zur 3:1-Führung ins Tor. Die Sicherheit war zurück, die Kandertaler hatten das Spiel wieder im Griff. Gute Möglichkeiten liessen sie teils fahrlässig ungenutzt. Thun war nur mit Distanzschüssen gefährlich. Einmal rettete der Pfosten für den bereits geschlagenen Frutiger Torhüter Albertani. Aufgrund der gezeigten Leistungen war der Pausenvorsprung für die Frutiger mehr als verdient.
Nicht nachlassen, weiterkämpfen und Tore schiessen, so die Devise des Frutiger Trainergespanns für die zweite Hälfte. Es wusste, dass die ersten Minuten nach Wiederanpfiff für den weiteren Verlauf des Spiels ausschlaggebend waren. Ihre Spieler setzten dies konsequent um. Nach einem Eckball traf Enea Timmerije per Kopf ins Lattenkreuz und erhöhte mit seinem dritten persönlichen Treffer zum 4:1-Hattrick.
FC Frutigen / Reichenbach – Team Thun Nord 4:1 (3:1). Zuschauer: 297. Tore: 4. Enea Timmerije, 1:0; 8. Jonas Elsener, 2:0; 12. Allan Heinrich, 2:1; 21. Enea Timmerije, 3:1; 43. Enea Timmerije, 4:1.
Frutigen: Flavio Albertani, Mario Inniger, André Seixas Murtinheira de Lima, Tomas Ribeiro Monteiro, Lars Bühler, Laurin Kocher (C), Jan Hurni, Lian Flückiger, Jonas Elsener, Elia Frauchiger, Enea Timmerije, Serin Stoller, Kimi Hefti, Finn Zahler, Björn von Känel, Mathias Grossen, Joel Frommenwiler, Michel Stoller. Abwesend: Gian Marco Rieder, Luca Hiltbrand, André-Noel Leuenberger. Trainer: Georg Timmerije, Thomas Frauchiger, Guido Albertani.