Es wird eng fürs Freibad
20.07.2021 Frutigen, PolitikKlar ist, dass die Badi saniert werden muss – und wie sie anschliessend aussehen soll. Wann es aber so weit ist, kann auch Gemeinderat Niklaus Liechti noch nicht mit Bestimmtheit sagen.
HANS RUDOLF SCHNEIDER
Baden in Flüssen und Seen war in den letzten Tagen ...
Klar ist, dass die Badi saniert werden muss – und wie sie anschliessend aussehen soll. Wann es aber so weit ist, kann auch Gemeinderat Niklaus Liechti noch nicht mit Bestimmtheit sagen.
HANS RUDOLF SCHNEIDER
Baden in Flüssen und Seen war in den letzten Tagen verboten, doch auch das Planschen in der schönen Frutiger Badeanstalt machte wenig Spass. Das Wetter vermieste die Saison und den Sommer bisher völlig. Diese Zeit könnte man gut dazu nutzen, im Hintergrund beispielsweise die Sanierung des Freibads voranzutreiben. Schliesslich sieht der derzeit bekannte Terminplan vor, dass bald über das Projekt abgestimmt und im nächsten Jahr mit dem Bau begonnen wird, damit auf die Saison 2023 hin ein modernes Bad bereitsteht.
Reichts für November 2021?
Realistisch gesehen steht dieser Terminplan aber unter Zeitdruck: Der Entscheid darüber, ob noch in diesem Jahr eine Urnenabstimmung zum Kredit von gut zwei Millionen Franken (plus / minus 15 Prozent) durchgeführt wird, ist noch nicht gefallen. Der letztmögliche Termin wäre Sonntag, der 28. November, wenn man von der eidgenössischen Agenda ausgeht. Zur Abstimmung kommen dann die nationalen Vorlagen zum Covid-19-Gesetz, zur Pflegeinitiative sowie zur Justizinitiative. Dieser Termin würde zeitlich noch reichen, um nach einem Ja das Detailprojekt fertig auszuarbeiten, nach der Sommersaison 2022 mit den Arbeiten zu beginnen und diese im darauffolgenden Frühjahr zu vollenden.
Der Betriebsbeitrag soll gesenkt werden
Dem zuständigen Gemeinderat Niklaus Liechti merkt man an, wie gern er diesen Terminplan bestätigen würde. Doch: «Es sind noch Fragen offen und Gespräche mit allen beteiligen Partnern zum künftigen Betrieb nötig.» Involviert sind namentlich das Frutigresort und die Sportzentrum AG.
Der Hintergrund: Der Gemeinderat hat sich zum Ziel gesetzt, den Betriebsbeitrag von aktuell 80 000 Franken an die Sportzentrum AG als Betreiberin spürbar zu senken. Mit der Sanierung allein würde die Reduktion nur minimal möglich sein, also müssen andere Lösungen gefunden werden. «Wir wollen mit klaren Abmachungen vors Volk respektive an die Urne», stellt Liechti klar. Deshalb könnte es mit der Abstimmung bis 2022 dauern. Das erste nationale Abstimmungswochenende wäre im Februar 2022, was wohl ebenfalls noch sportlich wäre. Ein Urnengang im Laufe des nächsten Sommers und der Baubeginn im Herbst 2023 wären dann wahrscheinlicher. Die Konsequenz: ein Jahr Verzögerung.
Hält die Technik so lange?
Das Interesse an einem weiterhin attraktiven Freibad für Einheimische und Touristen ist zweifellos vorhanden. Erreicht werden soll das durch die Zusammenlegung der modernisierten Technik des gemeindeeigenen Freibades mit dem Hallenbad der Sportzentrum AG, die Sanierung und Verkleinerung des heutigen Bassins auf die Hälfte sowie die Sanierung des Planschbeckens.
Das Risiko besteht jedoch, dass die technischen Installationen des Freibads vorzeitig aussteigen und dieses allenfalls geschlossen werden müsste. In letzter Zeit wäre dies zwar nicht so tragisch gewesen, doch hofft die Gemeinde als Freibadbesitzerin natürlich noch auf viele schöne und warme Sommer- und Herbsttage.