Das Restaurant Aebi hat eine lange Tradition – und wurde unter anderem durch eine «Kuh-Skischule» bekannt. Letzten Samstag nahm es erstmals seit 21 Jahren den Sommerbetrieb wieder auf.
FRITZ INNIGER
«Pioniere gab es in unserer Familie schon immer», sagt ...
Das Restaurant Aebi hat eine lange Tradition – und wurde unter anderem durch eine «Kuh-Skischule» bekannt. Letzten Samstag nahm es erstmals seit 21 Jahren den Sommerbetrieb wieder auf.
FRITZ INNIGER
«Pioniere gab es in unserer Familie schon immer», sagt Aebi-Wirt Philippe Oester. Wenn man bei ihm in die Gaststube kommt, sieht man an einer Wand die ältesten Ski von Adelboden hängen: Zwei Holzbretter mit gebogenen Spitzen und aufgenagelten Holzkästen, die anno 1901 von seinem Urgrossvater angefertigt wurden. Philippes Urgrosstante erzählt in einem Video, wie es zur Herstellung der Ski gekommen ist: «I cha mig nug guet erinnere, wie ä Pfarrer zum Vater ischt cho u gsiit het, er hiigi gläsä, dass in Schwede Schii gäbi mit däne ma im Tüüfschnee nät ykiji u guet chöni luufe. Är ischt drahi gange u het sig sälber söttig gmacht. Fääl heter kinner ghabe, aber het Siilteni drum bunde u ischte so gägä ds Furggi.»
Das Haus um 180 Grad gedreht
Ende der 1920er-Jahre begann die Urgrossmutter, in der Aebi zu wirten. Da sich die Restauranterrasse auf der Ostseite des Hauses befand und die schön verzierte Fassade auf der Westseite, brach Urgrossvater Oester das über 200-jährige Haus ab und drehte dieses um 180 Grad, damit die Gäste Inschriften lesen und Schnitzereien sehen konnten.
Ruhm erlangte die Aebi dank der sonderbaren Ideen des Grossvaters, Peter Oester. Als dieser mithilfe seines Sohnes eine «Kuh-Skischule» eröffnete und Kälbern das Skifahren beibrachte, wurde dies im TV übertragen. Oester wurde weitherum als der einzige «diplomierte» Kuh-Skilehrer der Schweiz bekannt. Auch liebte er es, seine Gäste mit einem selbstgebauten Alphorn zu unterhalten.
Grillgut und Musik am Eröffnungstag
Nach 1999 war das Restaurant Aebi nur vom Herbst bis zum Ende der Wintersaison geöffnet. Philippe Oester, der den Betrieb 2007 von seinem Vater Peter übernommen hat, will dies nun ändern. Letzten Samstag nahm er erstmals den Sommerbetrieb wieder auf. Er hatte festgestellt, dass seit einigen Jahren das Wandern boomt und viele an der Aebi vorbekommen. Für diese hat er sich nun allerhand einfallen lassen. So können Kinder etwa ungehindert spielen, an einem gespannten Drahtseil hinund herpendeln oder in einem kleinen Auto herumfahren.
Am Eröffnungstag griff der musikalisch begabte Oester selbst zum Schwyzerörgeli und unterhielt seine Gäste mit einem Ständchen. Im kleinen Chalet nebenan konnten sich Besucher ihr Grillgut auswählen und anschliessend selbst grillieren. Für musikalische Unterhaltung sorgte Beat Reber.
Das Restaurant ist im Sommer bis in den Spätherbst hinein durchgehend geöffnet. In der Zwischensaison läuft der Betrieb jeweils von Freitag bis Sonntag. Die Kinder Luisa und Peter helfen während ihrer Ferien mit.