Köstlicher Humor auf Acryl
20.07.2021 Frutigen, KulturDie Praxisgalerie im Spital Frutigen hat wieder eine neue Ausstellerin: Jacqueline Zimmermann präsentiert ihre launigen Bilder. Die von den chirurgischen Ärzten unterstützte Ausstellung dauert bis zum 30. September.
IRENE HEBER
Erst die Corona-Pandemie hat die ...
Die Praxisgalerie im Spital Frutigen hat wieder eine neue Ausstellerin: Jacqueline Zimmermann präsentiert ihre launigen Bilder. Die von den chirurgischen Ärzten unterstützte Ausstellung dauert bis zum 30. September.
IRENE HEBER
Erst die Corona-Pandemie hat die Begabung von Jacqueline Zimmermann ans Licht gebracht: In diesen ruhigen Zeiten trat bei ihr an die Oberfläche, was in ihrem Innersten schon lange geschlummert hatte. «Ich wollte immer schon malen, hatte aber jahrelang Bedenken, dass mir das nicht gelingen würde», erzählt sie. So fing sie an, Steine zu bemalen. Erst kleine Exemplare, später immer grössere und schwerere, die Ehemann Willi dank seiner sportlichen Qualitäten gerade noch transportieren konnte. Diese bemalten Steine wurden allseits bewundert. Sie waren kleine Kunstwerke. Jacqueline Zimmermanns Umfeld bestärkte sie darin, das Malen doch einmal an einer Staffelei zu probieren. Schliesslich wagte sie einzelne Pinselstriche, wusste aber noch nicht, was sie malen wollte. Doch plötzlich kamen die Ideen, und die Ausführung gelang. Damit war der Bann gebrochen.
Nun malt Zimmermann Bilder – meistens immer noch, ohne im Voraus genau zu wissen, was daraus entstehen wird. Die Ideen kommen während des Malens.
Bemalte Holzfiguren
Jacqueline Zimmermanns künstlerische Ader zeigte sich schon früh – anfangs allerdings bei der Arbeit als Floristin. Sie hatte ihren eigenen Stil; die Menschen bewunderten ihre fantasievollen und künstlerischen Blumengestecke. «Zu Ostern und zu Weihnachten hatten wir auf dem Brienzer Märit unseren Stand mit selbst gemachten Gestecken. Mein Mann Willi musste dreimal am Tag nach Steffisburg zurückfahren und immer wieder neue Gestecke holen, weil diese so reissenden Absatz fanden.» Gemeinsam mit dem Ehemann fertigt sie auch grössere Holzfiguren verschiedenster Art an. Sie zeichnet und bemalt diese, und er sägt sie aus. Gar nicht so einfach, wenn es sich beispielsweise um eine Lebensgrosse Abbildung des Mountainbikers Nino Schurter handelt.
Augenzwinkernde Bildersprache
Jacqueline Zimmermann ist sehr bescheiden und will nicht allzu viel von sich erzählen. Sie lässt ihre Bilder sprechen, und diese Sprache ist einmalig. Voll von Humor, Witz und Pointen, aber auch mit Hintergrund. Es ist eine «bunte» Sprache mit einem eigenem Stil, der fasziniert. Die Darstellung von Tieren und Menschen geschieht mit einem Augenzwinkern. Die Eigenschaften der Porträtierten, ihre Begabungen, Eitelkeiten und auch Schwächen werden mit köstlichem Humor offenbart.
Nach dem Betrachten der Bilder spürt man eine Fröhlichkeit und Leichtigkeit, die den Ort Spital plötzlich in einem anderen Licht erscheinen lässt.
ZUR PERSON
Jacqueline Zimmermann wurde in Mitholz geboren und hat dort bis zu ihrem siebten Lebensjahr gewohnt. Danach übersiedelte sie nach Thun und lebt jetzt mit ihrem Mann in Steffisburg. Ihre beiden Kinder sind erwachsen. In jungen Jahren wählte sie den Beruf der Floristin. Danach übernahm sie verschiedene Aufgaben im Gastgewerbe, später war sie in der HPS (Heilpädagogischen Schule) und Tagesschule beschäftigt. Derzeit ist sie freischaffend in verschiedenen künstlerischen Bereichen tätig.
IH