Pizza, Birra, Cargo
02.07.2021 Frutigen, WirtschaftEin simpler Containertresen, ein variables Essensangebot und ein sportliches Rahmenprogramm: Im Juli öffnet die Pop-up-Bar «Cargo» auf dem ehemaligen Flugplatz. Der Start könnte nicht besser terminiert sein.
JULIAN ZAHND
«Pizza, Birra, Calcio (Fussball)»: In ...
Ein simpler Containertresen, ein variables Essensangebot und ein sportliches Rahmenprogramm: Im Juli öffnet die Pop-up-Bar «Cargo» auf dem ehemaligen Flugplatz. Der Start könnte nicht besser terminiert sein.
JULIAN ZAHND
«Pizza, Birra, Calcio (Fussball)»: In Italien bildet dieser Dreiklang eine perfekte Harmonie. So gesehen herrschen in Frutigen bald ideale italienische Bedingungen. An der Christoph-Kunz Olympiastrasse stehen bereits einige teils gemütlich eingerichtete Transportcontainer, über das Gelände spannt sich eine grosse Zeltplane, die vor Nässe schützen soll. In einem der Container erahnt man die Bar, dahinter stehen die beiden Frutiger Beat Jungen und Marco Hadorn. Seit einer Woche sind sie dabei, ihre Pop-up-Bar «Cargo» einzurichten. Zu den Initianten gehört zudem Stephan Egger, der aktuell aus gesundheitlichen Gründen nicht im Einsatz steht. Am heutigen Freitag soll es losgehen. Der Termin könnte besser nicht passen, denn um 18 Uhr spielt die Schweiz im EM-Viertelfinal gegen Spanien. An der Seite des Geländes steht ein Bildschirm, davor sind ein paar Stühle platziert.
Jungen betont jedoch: «Die EM ist bei uns eher ein Nebenschauplatz, im Zentrum steht das gemütliche Beisammensein.» Möglich machen soll dieses die Bar und ein einfaches Essensangebot. An einigen Tagen wird beispielsweise ein Pizzaiolo im Einsatz stehen, ebenfalls sind diverse Gäste aus Frutigen eingeladen, die das kulinarische Rahmenprogramm an einzelnen Abenden stemmen. Der Frutiger Dreiklang lautet somit eher: «Pizza, Birra, Cargo».
Aus Liebe zur Sache
Die Fussballpartie am Eröffnungsabend ist für die Betreiber aber dennoch relevant, vor allem deshalb, weil ihnen wenig Zeit bleibt, um die finanziellen Ausgaben zu decken. Normalerweise erhalten temporäre Angebote, die wegen ihrer Kurzlebigkeit auch Pop-ups genannt werden, eine Bewilligung für 12 Tage, diese Dauer galt in den letzten zwei Jahren auch für das «Perron», für das Beat Jungen ebenfalls mitverantwortlich ist. In diesem Jahr zeigte sich das Regierungsstatthalteramt jedoch grosszügiger, das «Cargo» darf im Juli an maximal 18 Tagen geöffnet sein.
Das Duo setzt auf eine preiswerte Patchwork-Einrichtung: Für die Container wurden verschiedene Firmen aus der Region angefragt. Einige davon verlangen keine Miete, würden bei einem Besuch aber natürlich eingeladen, so Jungen. Die Musikanlage hat Marco Hadorn bereitgestellt. Sein Unternehmen unterstützt Veranstalter mit Eventtechnik, wegen der Pandemie herrscht bei ihm aber nach wie vor Ebbe. Die mangelnden Aufträge seien mit ein Grund, weshalb Hadorn den Schritt ins Pop-up-Geschäft wage. Grundsätzlich treibe ihn aber «die Liebe zur Sache» an. Beat Jungen sieht das Engagement als ideale Ergänzung zu seiner sonstigen Tätigkeit: Im Winter betreibt er die Gran Masta Bar im Snowpark Adelboden. Nach dem «Cargo»-Juli wechselt er im August direkt hinüber zum alten Bahnhof, um während eines weiteren Monats die Bar «Perron» zu betreiben.
Betrieb während der Sommermonate wäre denkbar
Auf einen tiefen fünfstelligen Betrag belaufen sich allein die Fixkosten für die Cargo-Bar. Die limitierte Öffnungsphase stellt daher ein gewisses Risiko dar: Bereits zwei bis drei verregnete Wochenenden könnten den Verantwortlichen die Rechnung erheblich versalzen. Von Vorteil wäre es daher, die Bar während des ganzen Sommers betreiben zu dürfen, was nicht unrealistisch sei. «Wir haben auf dem Gelände nichts stehen, das mit dem Boden fest verankert ist. Damit wären die Kriterien an sich erfüllt, um unsere Bar als sogenannte Fahrnisbaute einzustufen», so Jungen. Für diese Kategorie gilt eine Bewilligungsdauer von drei Monaten. Bevor sie dahingehende Pläne schmieden, wollen Hadorn und Jungen aber zunächst einmal abwarten, wie der diesjährige Jahrgang des «Cargo» läuft. «Wir brauchen vier bis fünf gute Abende, um die Kosten einigermassen zu decken», so Hadorn. Der erste davon dürfte wohl der heutige Freitag sein.
Bar-Eröffnung: Freitag, 2. Juli, um 18 Uhr. Weitere Informationen finden Sie in der Web-Link-Übersicht unter www.frutiglaender.ch/web-links.html