Arbeitsmangel kennt er nicht
26.10.2021 Frutigen, WirtschaftWenn die Leitung tropft oder es im Radiator rumpelt: Seit 25 Jahren ist Walter Inniger zur Stelle, wenn es Probleme gibt. Sein Sanitär- und Heizungsunternehmen sorgt für Wasser und Wärme in etlichen Neubauten – und hilft auch, wenn es schneien soll.
HANS RUDOLF ...
Wenn die Leitung tropft oder es im Radiator rumpelt: Seit 25 Jahren ist Walter Inniger zur Stelle, wenn es Probleme gibt. Sein Sanitär- und Heizungsunternehmen sorgt für Wasser und Wärme in etlichen Neubauten – und hilft auch, wenn es schneien soll.
HANS RUDOLF SCHNEIDER
«Ich hatte beruflich nie schlechte Jahre und immer genug Arbeit.» Walter Inniger von der gleichnamigen Frutiger Sanitär- und Heizungsfirma sucht im Gegenteil immer mal wieder Fachleute, da kein Unternehmer gern Arbeit ausschlägt. Es sei aber nicht einfacher geworden in den letzten zehn Jahren: Auf drei Stelleninserate im laufenden Jahr habe sich nicht ein einziger Interessent gemeldet. Aktuell sind neben dem Inhaber sechs Angestellte sowie in Teilzeit seine Frau und die Tochter beschäftigt. Drei der Mitarbeiter – Christian Reichen, Andreas Steiner und Emanuel Stoller – sind schon weit über zehn Jahre im Betrieb. Und mittlerweile bildet Inniger bereits seinen elften Lehrling aus.
Wie der Vater …
Angefangen hat er beim älteren Bruder Gilgian in Adelboden, machte dort die Lehre als Sanitärinstallateur. Beide folgten damit den beruflichen Spuren des Vaters, der seit 1961 einen Sanitärbetrieb führte. 1996 trennten sich die Brüder geschäftlich, arbeiteten aber oft zusammen. 2003 zügelte Walter Inniger seinen eigenen Betrieb nach Frutigen und seither ist er an der Tellenfeldstrasse 11 ansässig. Das frühere Wohnhaus an dieser Adresse wurde grösstenteils abgerissen und als Wohn- und Werkstattgebäude neu erstellt. Auf dem Parkplatz davor stehen jeweils rote Autos mit seinem Namen. Noch lieber ist es Walter Inniger allerdings, wenn diese unterwegs sind.
Schweissen für den Schnee
Er arbeite oft auf der Baustelle, messe aus und verlege Leitungen und Rohre, koordiniert mit den anderen Handwerkern. So habe er das gelernt und ziehe diese Arbeitsweise dem für den Kunden teuren Planen im Büro vor. Etliche Mehrfamilienhäuser im Tal hat er in den 25 Jahren mit den Installationen für Wasser und Wärme ausgerüstet. «Gebaut und renoviert wird immer und allein mit Reparaturen kann ich einen Mann fast auslasten.»
Walter Inniger kann auf eine solide Basis an Stammkunden zählen. Je etwa zur Hälfte macht er den Umsatz mit Sanitär- respektive Heizungsarbeiten. Zudem hat er sich auf die Realisierung von Werkleitungen und Beschneiungsanlagen spezialisiert. Fast in jedem der Skigebiete im Kander- und Engstligental hat er schon Rohre verlegt. «Diese müssen oft einen Druck bis 100 Bar aushalten, dazu sind spezielle Schweissgeräte nötig.» Natürlich sei dieses Leitungsnetz einmal fertig gebaut, aber auch hier würden Reparaturen und Ersatzinvestitionen folgen.
Nachfolger gesucht
Seine Firma habe davon profitiert, dass in den letzten Jahren im Frutigland einige Unternehmen in seiner Branche aufgehört hätten, Neugründungen habe es hingegen kaum gegeben. Teils hat er Angestellte von den geschlossenen Firmen übernommen. So weit soll es mit seiner eigenen GmbH nicht kommen. Er hat dieses Jahr die Suche nach einem Nachfolger gestartet, auf Ende 2024 möchte er eigentlich in den ordentlichen Ruhestand gehen. «Es wird wohl nicht so einfach, deshalb beginne ich rechtzeitig. Wer weiss, was sich ergibt», meint er optimistisch.