Kirche in Rot für «Kirche in Not»
23.11.2021 Frutigen, KulturRELIGION Die sogenannte «Red Week» ist angebrochen – jedenfalls für die katholische Organisation «Kirche in Not», die ihre Zentrale im deutschen Königstein (bei Frankfurt) hat. Die Schweizer Sektion ist in Luzern beheimatet. Seit Freitagabend um 18 Uhr leuchtet auch die ...
RELIGION Die sogenannte «Red Week» ist angebrochen – jedenfalls für die katholische Organisation «Kirche in Not», die ihre Zentrale im deutschen Königstein (bei Frankfurt) hat. Die Schweizer Sektion ist in Luzern beheimatet. Seit Freitagabend um 18 Uhr leuchtet auch die katholische Kirche in Frutigen rot. Was hat es damit auf sich?
MARITN NATTERER
«Kirche in Not» hat sich nach dem Zweiten Weltkrieg aus der belgischen «Ostpriesterhilfe» für Vertriebene entwickelt und konnte sich nach und nach über Osteuropa und Asien (z.B. in Kalkutta zusammen mit Mutter Teresa) auf den gesamten Erdball ausdehnen. «Kirche in Not» ist ein katholisches Hilfswerk, das verfolgte, bedrängte oder notleidende Christen weltweit durch Information, Gebet und Aktion unterstützt. Seit Längerem steht es unter der unmittelbaren Führung des Vatikans. «Kirche in Not» macht kontinuierlich darauf aufmerksam, dass Christen – so die Darstellung der Organisation – die grösste aus Glaubensgründen verfolgte Gruppe der Welt darstellen. Weltweit gebe es rund 200 Millionen verfolgte Christen.
Jedes Jahr veranstaltet «Kirche in Not» die sogenannte «Red Week», in der die 23 Sektionen (Sekretariate) der internationalen Hilfsorganisation um Aufmerksamkeit für verfolgte Christen und Religionsfreiheit weltweit bitten. Mit «Aufmerksamkeit» sind die drei oben genannten Säulen der Tätigkeit gemeint: Informationen verteilen und wahrnehmen, Gebete und Aktionen. Unter Letzterem sind Hilfsprojekte und Finanzierungen zu verstehen. «Kirche in Not» organisiert die Aktionen und verwaltet die Hilfsgelder. Und es wird um Spenden für die Arbeit gebeten.
Ein Haus für junge Mütter
Ein Beispiel kann dabei für viele stehen: der Schauplatz Russische Föderation. Unter Beteiligung von «Kirche in Not» wurde zusammen mit der russisch-orthodoxen Kirche eine ökumenische Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die sich der Umsetzung gemeinsamer Anliegen beider Kirchen widmet. Eines der Felder, auf dem die Zusammenarbeit intensiviert wurde, ist die gemeinsame Hilfe für Familien, schwangere Frauen in Konfliktsituationen und die Opfer häuslicher Gewalt. So hat «Kirche in Not» beispielsweise in Russland, in der sogenannten Eparchie (entsprechend einem Bistum) Nischni Nowgorod die Einrichtung eines Hauses für junge Mütter in Not unterstützt.
Die Sektion Schweiz / Liechtenstein begeht die «Red Week» zum ersten Mal im Zeitraum vom 20. bis 28. November. Das Hilfswerk ruft in dieser Zeit dazu auf, die bedrängten und verfolgten Christen in den Mittelpunkt zu stellen. Die katholische Kirche in Frutigen hat sich dem angeschlossen. Pfarrer Signer kennt aus langer Tätigkeit in Südamerika die Probleme der dortigen Christen: Sie können selbst dann in Gefahr für Leib und Leben geraten, wenn sie sich nur schon sozial engagieren.
Bis zum 28. November soll nun auch die katholische Kirche Frutigen jede Nacht beleuchtet bleiben – ganz in Rot für die «Kirche in Not».