Am 17. Dezember wird gefeiert. Der Grossanlass mit vielen Überraschungen auf dem neuen Dorfplatz soll ein Merci der Betreiber des neuen Apart Hotels sein.

HANS RUDOLF SCHNEIDER
Die Uhr tickt unerbittlich – und am 17. Dezember wird der Countdown auf Null springen. Bis dahin gibt das Team um Chris Rosser Vollgas, um das Hotel fertig einzurichten, für die Eröffnung werden nochmals alle Register gezogen. Auf dem Dorfplatz vor dem Hotel wird eine grosse Party steigen. Auf fünf Bühnen findet die Show statt, ein Weltrekordversuch ist angekündigt, im Trauffer-Kreativ-Songcontest wird eine Siegerin oder ein Sieger ermittelt und Wettbewerbspreise werden vergeben – unter anderem ein Auto. Der Anlass wird auch als Livestream übertragen.

Wer genau am 17. Dezember auf den Bühnen steht, wird schrittweise verraten: Bekannt sind bisher eine internationale Bond-Show, die weltweit auftretenden Stepptänzer «Crazy Feet Company» und eine exklusive Überraschung, die Rosser als «bagatellistisch» bezeichnet. Laufend werden bis zum Start neue Details bekannt gegeben.

Für den Bauherrn Rosser ist der Anlass ein Danke an die Bevölkerung, die ihn unterstützt hat und während der Bauphase auch einige Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen musste. Rund um den Platz gibt es bis 23.30 Uhr Essen und Trinken aus den lokalen Geschäften, damit sich die Gäste zwischen den Showeinlagen verpflegen können.

Neue Ideen im Lohnerdorf
Das Fest ist der vorläufige Abschluss einer wahren Kraftanstrengung. Das frühere Hotel Kreuz der Familie Rosser war im heutigen Umfeld nicht mehr konkurrenzfähig. Mit der anstehenden Pensionierung der Eltern wurde über die Zukunft diskutiert, und schliesslich entschied man sich für einen Neubau. Entstanden ist das Apart Hotel mit 24 gleich aufgebauten Appartements für jeweils maximal 6 Personen. Die Gäste können je nach Lust und Laune Dienstleistungen dazubuchen. «Wir setzen auf Gäste, die tagsüber aktiv sind und die Freiheiten einer Ferienwohnung, angereichert mit den Services eines Hotels, schätzen», sagt der Bauherr. Im Erdgeschoss sind das auf Cordon Bleus spezialisierte Restaurant, die Gelateria Fridas und die «Vogellisi-Gnusswelt» untergebracht. Letztere ist zudem der Dreh- und Angelpunkt der sogenannten digitalen Dorfstrasse: Produkte verschiedener lokaler Anbieter können online bestellt und dort auch nach Ladenschluss der Detailhändler bis 23 Uhr abgeholt werden – eine Hauslieferung ist ebenfalls möglich. Die erste Bestellung beim neuen digitalen Service soll am Eröffnungstag um 17.17 Uhr ausgelöst werden. Das neuste Haus am Platz – mit Gestehungskosten von rund 10 Millionen Franken – ist definitiv mehr als nur ein Hotel; getestet werden einige grundlegend neue Ideen.

Um 17 Uhr geht es am 17. Dezember also los, der Eintritt zum Eröffnungsfest ist frei. Obwohl der Anlass draussen stattfindet, ist allerdings nach jetztigem Stand für den Zutritt mindestens ein Zertifikat nötig, da mehr als 1000 Besucher erwartet werden. Das lokale Testcenter verlängert am 16. und 17. Dezember die Öffnungszeiten (16 bis 19 Uhr). Termine können online reserviert werden. Freie Zimmer gibt es übrigens am Eröffnungswochenende im Apart Hotel keine mehr. Und Chris Rosser hofft natürlich, dass das den ganzen Winter so bleiben wird …

Alle Infos zum Eröffnungsfest, den Wettbewerben und dem Apart Hotel gibt es in der Online-Übersicht unter www.frutiglaender.ch/web-links.html

Bewährungsprobe für den Dorfplatz

Es liegen noch nicht alle Schlussrechnungen für den Dorfplatz vor. Doch den Verpflichtungskredit in der Höhe von 390 000 Franken werde man definitiv nicht überschreiten, sagt Nicola Lingg, der Leiter der Adelbodner Bauverwaltung. Im Frühjahr 2022 wird der Dorfplatz noch durch einige grosse Pflanztröge aufgewertet. Dass darunter eine neue Einstellhalle gebaut wurde, ist nicht mehr sichtbar. «Die Herausforderung war sicherlich, alle umliegenden Projekte – Neubau Apart Hotel, Anbau Hotel Bären, Sanierung Time out-Pub und Überbauung Schärmatte – mit dem Neubau des Dorfplatzes unter einen Hut zu bringen und die Bauprogramme aufeinander abzustimmen», so Lingg.
Die Platzverhältnisse im Dorfzentrum seien durch die vielen Projekte begrenzt, was die Materialanlieferungen und Bauarbeiten nicht einfacher machte. Das habe aber im Grossen und Ganzen sehr gut funktioniert, den beteiligten Planern und Bauunternehmungen gelte dafür ein grosser Dank, so Lingg.
Es habe während der Bauzeit einige wenige Beschwerden wegen Baulärms gegeben – diese seien aber nicht nur auf den Dorfplatz bezogen gewesen, sondern auf alle umliegenden Bauprojekte gleichermassen. «Die Bautätigkeit im Dorfkern von Adelboden in diesem Jahr war wirklich aussergewöhnlich. Es ist daher nicht verwunderlich, dass es in Ausnahmefällen zu Lärmimmissionen und dadurch auch zu Reklamationen kam.»
Das Fest vom 17. Dezember ist quasi die Bewährungsprobe für den Dorfplatz. Die Gemeinde will das Areal dann im Frühjahr offiziell einweihen. Konkret geplant ist aber noch nichts.

HSF