Am Sonntag, 5. Dezember, fand in der Reformierten Kirche ein Lehrer Innenkonzert der Musikschule unteres Simmental und Kandertal (MU-SIKA) statt. Als «Heure Bleue Musicale», als «Blaue Stunde der Musik» angekündigt, geriet die Aufführung schliesslich etwas kürzer. Doch die ...
Am Sonntag, 5. Dezember, fand in der Reformierten Kirche ein Lehrer Innenkonzert der Musikschule unteres Simmental und Kandertal (MU-SIKA) statt. Als «Heure Bleue Musicale», als «Blaue Stunde der Musik» angekündigt, geriet die Aufführung schliesslich etwas kürzer. Doch die MusikerInnen boten alles, was man von einer gekonntschönen Aufführung erwarten darf.
MARTIN NATTERER
Unerwartet für alle war zunächst der krankheitsbedingte Ausfall der angekündigten Bläsergruppe, und so wurde nach den Worten des Schulleiters Jörg Burkhalter aus der «blauen Stunde» eine etwas verkürzte «Fünfundvierzig-Minuten-Stunde». Das verbleibende Programm bestand dann aber aus handwerklich exzellent und musikalisch virtuos gespielten Stücken: Neben Francesco Molinas «Duo für Blockflöte und Gitarre Op. 61 Nr. 1» erklang im Zentrum der Aufführung Antonio Vivaldis «Konzert für 2 Mandolinen und Streicher in G-Dur», gespielt in einer Fassung für zwei Gitarren und Streichquartett.
Tiefe Stimmung, warmer Klang
Der Abschluss war eine akustische Preziose: Das Streichquartett spielte zusammen mit einer in A gestimmten Klarinette zwei Sätze aus Mozarts «Klarinettenquintett», nämlich das «Larghetto» und das «Allegretto con variazioni». Besonders war dabei der vom Komponisten beabsichtigte tiefe, warme Klang der Instrumente: Die A-Klarinette ist zwar nur geringfügig tiefer gestimmt als die sonst übliche B-Klarinette (die meist in Blasorchestern mitwirkt), aber der dadurch entstehende Gesamteindruck ist deutlich wärmer im Ton. Ein bemerkenswert schöner Ausklang!
Die Mitwirkenden
Die an diesem Nachmittag auftretenden Musiker werden am besten nach ihren Instrumenten gruppiert: Susanne Burger spielte virtuos Klarinette und Blockflöte, Etienne Salvi und Stefan Carrel glänzten an der Gitarre durch Präzision im Zusammenspiel, Ursina Humm Zürcher und Ruth Wernly, beide Violine, bestachen durch einen seidig-weichen Ton, Judith Keller (Viola) gab dem mittleren Register eine ausgesprochen warme Note, und Dorothea Lindt am Violoncello zeigte im Fundament ihre ganze jahrzehntelange Routine im Ensemble-Spiel. So war die «blaue Stunde» an diesem Nachmittag eine ausgesprochen schöne Erfahrung.