Die Winterferien bescherten dem Tourismus hohe Buchungszahlen. Wegen Omikron kämpfen Restaurants und Hotels aber vermehrt mit Personalknappheit. Eine Umfrage im Tal zeigt allerdings, dass die Lage im Frutigland noch nicht dramatisch ist.

KATHARINA WITTWER
Während der Weihnachts- und Neujahrstage waren Hotels und Ferienwohnungen in der Region grösstenteils sehr gut ausgelastet – vor allem durch inländische Gäste. Ausnahmen bilden aus bekannten Gründen Häuser, die sich auf Gruppen spezialisiert haben, sowie reine Gruppenunterkünfte.

Der Buchungsstand bis Ende des Monats zeigt nach dem Weltcup-Wochenende in Kandersteg und Adelboden ein anderes Bild. «Schuld» daran ist das Januarloch. «Wir hatten soeben einige Tage geschlossen. Gäste sind aktuell wenige im Dorf, und das Personal kann sich von der strengen Zeit erholen», so Nicolas Seiler vom «Alfa Soleil» in Kandersteg. Das Restaurant im Hotel Ermitage bleibt aus den gleichen Gründen bis auf Weiteres mittwochs und donnerstags geschlossen.

Gäste nutzen Wellnessanlagen zaghaft
In allen Bädern und Wellnessanlagen – ob öffentlich zugänglich oder den Hotelgästen vorbehalten – gilt seit dem 20. Dezember 2G+. Deshalb schloss das Hallenbad Aeschi für drei Wochen seine Türen. Inzwischen kann dort wieder gebadet werden. Sabine Rauber, Teamleiterin Empfang beim Sportzentrum Frutigen, berichtet: «Wir hatten stets geöffnet, was bei den Gästen guten Anklang fand.» Vor allem an den Regentagen in der Altjahreswoche sei das Bad gut besucht gewesen. «Der Andrang war zum Glück aber nie so gross, dass wir Gäste abweisen mussten.» Seit letztem Montag dürfen auch Schulklassen wieder ins Hallenbad, Schwimmkurse für Kinder sind ebenfalls möglich.

«Die Leute sind diesbezüglich vorsichtig», beobachtet auch Frederic Johner im Hotel Bristol in Adelboden. «Unsere Wellnessanlage ist nur für unsere Hotelgäste zugänglich. Weil viele nicht täglich einen Schnelltest machen wollten, haben einige kaum von unserem Angebot Gebrauch gemacht.»

Gastro-Angestellte sind gefragt
Noch ist von keinem Hotel bekannt, dass es wegen Covid-19-Fällen beim Personal hätte schliessen müssen. «Personalknappheit ist teilweise trotzdem ein Problem», klagt Thomas Hofer, Präsident des Hoteliervereins Adelboden, Lenk und Kandersteg. Er ist nicht der Einzige, der deswegen schon externe Gäste, die zum Essen kommen wollten, auf einen späteren Tag vertrösten musste. «Viele ehemalige Angestellte des Gastgewerbes stempeln. Gleichzeitig sucht man in dieser Branche Personal – so auch ich. Da hat in meinen Augen die Politik versagt!», ärgert sich der Inhaber des Hotels Des Alpes in Adelboden. Fallen einige wenige Angestellte in einem Betrieb mit grösserem Personalbestand aus, können die Lücken aufgefüllt werden. Anders sieht es in Kleinbetrieben aus: «Corona hat sich bei uns eingeschlichen. Deshalb bleibt die ‹Bärentatze› bis zum 17. Januar geschlossen!» steht auf der Website des Cafés in Aeschi geschrieben. In Anbetracht der aktuellen Lage kann dieser Fall jederzeit und überall eintreten.

Grosser Andrang fürs Testen

«Zwischen dem 20. Dezember 2021 und dem 9. Januar 2022 wurden in Frutigen 590 Antigen-Schnelltests (davon 22 positiv) und in Adelboden 950 (davon 40 positiv) durchgeführt», informiert die Apotheke Weissenau GmbH aus Unterseen auf Anfrage. Im Auftrag der Spitäler fmi AG betreibt sie an beiden Standorten ein Testzentrum. Inzwischen wurden die Testzeiten etwas heruntergefahren. Die Öffnungszeiten werden je nach Nachfrage angepasst. Eine Online-Anmeldung ist empfohlen.
Die Gemeinde Kandersteg ist bestrebt, in der Zeit von Ende Januar bis Mitte März ein eigenes Testcenter aufzubauen. Die Bewilligung der Gesundheits-Sozial- und Integrationsdirektion des Kantons ist noch ausstehend.

WI

Den Link zur Anmeldung für Tests bei der Apotheke Weissenau GmbH finden Sie in unserer Web-Link-Übersicht unter www.frutiglaender.ch/web-links.html

Covid-19 gibt den Takt vor

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