Ein Job, der viel Spass bereitet
25.02.2022 RegionSeit mehr als 20 Jahren ist Paul Indermühle bei der AgriMesse für die Tierausstellung zuständig. Zwischen dem 3. und 6. März in Thun steht der Aeschiner zusammen mit Züchtern und Künstlern wieder im Einsatz.
MICHAEL SCHINNERLING
Paul Indermühle sitzt in seinem ...
Seit mehr als 20 Jahren ist Paul Indermühle bei der AgriMesse für die Tierausstellung zuständig. Zwischen dem 3. und 6. März in Thun steht der Aeschiner zusammen mit Züchtern und Künstlern wieder im Einsatz.
MICHAEL SCHINNERLING
Paul Indermühle sitzt in seinem Büro und telefoniert, um letzte Fragen zur Messe zu klären. Vor dem Grossanlass fällt für Indermühle die meiste Arbeit an. «Es ist allerdings kein Stress, sondern eine Aufgabe, die viel Freude bereitet», findet der Aeschiner. Er ist seit der ersten Durchführung 2001 für die Tierausstellung verantwortlich. «Richtig, wir bringen hier Besuchern die Tierwelt näher und das Fachpublikum kommt für eine Kurzvisite im Stall vorbei», so Indermühle. Gezeigt werden Kühe, Schafe, Schweine, Kälber und Enten. In und vor der Halle 3 gibt es um die 40 Tiere zu sehen.
«Wir wissen, dass es für die Halter speziell ist, uns die Tiere anzuvertrauen. Sie bewegen sich halt in einer ungewohnten Umgebung», so Indermühle. Seine Aufgabe besteht darin, die Züchter zu kontaktieren, um eine breite Auswahl an Tieren zu präsentieren. «Am Anfang war das nicht so leicht, heute kennt man sich und vertraut sich. Meine Arbeit beginnt ungefähr sechs Monate vor der Messe, in dieser Zeit habe ich viel Kontakt zu Leuten, was mir Spass macht.»
Ein eingespieltes Duo
Einer dieser Kontakte ist Christoph Berger. Der Aeschiner steht im Stall und füttert gerade seine Schafe und Lämmer mit Brot. «Wir züchten weisse Alpenschafe.» Bergers pflegen diese Tätigkeit seit 50 Jahren und haben rund 20 Muttertiere, zwei Widder und jährlich 20 bis 30 Lämmer. «Davon geben wir sechs Stück an die Ausstellung», so Berger. Die Tiere haben für ihn und Sohn Lukas Priorität. Letzterer ist Vize-Präsident beim Schweizerischen Schafzuchtverband und präsidiert zudem den Oberländischen Verband.
Warum gibt man seine Schafe überhaupt an eine Tierschau? «Wir können uns und unsere Zucht präsentieren. Der Austausch mit dem Publikum stärkt das gegenseitige Verständnis füreinander, das schätzen wir sehr», so Lukas Berger. Vater und Sohn sind zum ersten Mal dabei und freuen sich auf die Messe. Es gebe immer weniger Schafzüchter. «Vielleicht können wir bei der AgriMesse ja Leute für unsere Leidenschaft begeistern», hofft Christoph Berger. Dann wendet er sich wieder seinen Tieren zu, um sie zu verpflegen.
Zu Besuch beim «Schnitzer-Toni»
Kurz darauf zeigt sich, dass an der AgriMesse nicht nur Tiere in Fleisch und Blut zu bestaunen sind. Zusammen mit Paul Indermühle besuchen wir den Frutiger Toni Trummer, auch «Schnitzer-Toni» genannt. Er fertigt originalgetreue Simmentaler Kühe. Mit einem Schnitzeisen in der Hand bearbeitet er gerade ein Stück Lindenholz. «Das Holz habe ich selber geholt, es kommt aus dem Kanton Bern», erklärt er. Überall in der Werkstatt stehen Simmentaler Kühe in allen Grössen, mal stehend, mal liegend, manche mit Glocke behängt.
An der AgriMesse wird «Schnitzer-Toni» vor Ort arbeiten und seine Kühe verkaufen. «So um die 25 bis 30 Stunden brauche ich für eine Kuh. Ich werde neben dem Simmentaler Fleckvieh noch ein paar geschnitzte Saanenziegen und alles, was es zu einem Alpabzug braucht, zur Ausstellung mitnehmen.» Seit 1979 schnitzt Trummer, ab 2004 intensivierte der gelernte Mechaniker sein Hobby, das er nun zum dritten Mal an der AgriMesse präsentieren wird.
AgriMesse, Schweizerische Messe für Landwirtschaft, Wald und Forst. Donnerstag, 3., bis Sonntag, 6. März. Täglich von 9 bis 17 Uhr auf dem Messegelände thun-expo.
Weitere Informationen zu «Schnitzer-Toni» finden Sie in unserer Web-Link-Übersicht online unter www.frutiglaender.ch/Web-Links.html