30 Jahre Murmeli-Kräutersalbe

  08.03.2022 Frutigen, Tourismus

Diverse Firmengeschichten begannen in einer Garage. Die Frutiger puralpina ag hat ihren Ursprung hingegen in einem Stall.

MARCEL MARMET
«Mein Schwiegervater schwor auf die heilende Wirkung von Murmeliöl bei Gicht. Er hatte immer ein Fläschchen davon auf dem wärmenden Ofen», begründet Andreas Schmid, warum er Interesse an der Erprobung und Herstellung von Murmelisalbe gewonnen habe. Als passionierter Jäger hatte er Zugang zu Murmelifett, und so begann er in der Küche mit der Herstellung der Salbe.

Durch eine Zufallsbekanntschaft mit einem Kräuterprofi wurde er ermutigt, die heilende Wirkung des Murmeliöls noch durch die Zugabe erlesener Kräuter zu optimieren. Schmid nahm stets ein paar Gläser seiner Salbe mit zu Jägerkollegen und merkte, dass er damit Erfolg haben könnte. Also optimierte er die Produktion und nutzte seinen Stall zur Herstellung. «Dem Lebensmittelinspektor blieb der Mund offen stehen, als er meine blitzsaubere Anlage im von aussen unscheinbaren Stall sah», erinnert sich Schmid schmunzelnd an die Anfänge vor 30 Jahren.

Natur pur, ohne Zusatzstoffe
Auch wenn ihm von verschiedener Seite geraten wurde, seiner Salbe Konservierungsmittel beizugeben, lehnte Andreas Schmid dies vehement ab. «Die Sturheit meines Vaters, auf Inhaltsstoffe zu verzichten, die nicht zu 100 Prozent natürlich sind, zahlt sich heute ganz bestimmt aus», ist Silvan Schmid, der die puralpina ag mit seinem Bruder Reto leitet, überzeugt. Der Trend in der Kosmetikbranche gehe immer stärker in Richtung Naturprodukte – und puralpina mache seit 30 Jahren nichts anderes.

Als Glücksfall erwies sich auch der heutige Produktionsstandort mit Shop an der Kanderstegstrasse im Hasli. Im Jahr 2016 entstand hier ein Neubau mit Photovoltaikanlage, die den Strom für die Produktion liefert. «Durch den Durchgangsverkehr haben wir viele neue Kunden gewonnen», sind sich der Vater und seine Söhne einig. Anfänglich besuchte Andreas Schmid die Jahrmärkte im ganzen Land und verkaufte dort die Murmeli-Kräutersalbe. Durch Mund-zu-Mund-Propaganda stiegen die Verkaufszahlen stetig. Heute betreibt puralpina neben dem Hauptgeschäft im Hasli auch zwei Shops in Zermatt und in Luzern sowie seit Langem einen Onlineshop. Zudem haben viele Partner aus der Gesundheits- (Drogerien / Apotheken) und Tourismusbranche puralpina-Naturprodukte in ihrem Sortiment. Der Cousin von Schmids, der in Huglfing in der Nähe von München lebt, beliefert die Kundschaft im EU-Raum.

Das Murmelifett wird von Jägern aus der Schweiz nach Frutigen geliefert. «Das Fett ist eigentlich ein Abfallprodukt, das bei uns Verwendung findet. Zusätzlich verarbeiten wir jährlich über fünf Tonnen Gams- und Hirschfett», sagt Andreas Schmid, der den Kontakt zu seinen Lieferanten pflegt und darauf achtete, dass nur Rohstoffe aus der Schweiz verwendet werden.

Breite Produktpalette
Heute produziert und verkauft puralpina bei Weitem nicht mehr nur Murmeli-Kräutersalbe. Die Palette reicht von Naturkosmetik und Deo-Cremes über Wildfleisch und -würste bis hin zu Spezialitäten regionaler Produzenten. Geräte wie Wurst- und Käsehobel aus unterschiedlichem Holz sind ebenso erhältlich wie präparierte Wildtierfelle. Nach ihren bescheidenen Anfängen im Kuhstall hat sich die puralpina in ein florierendes Unternehmen mit aktuell 25 Mitarbeitenden, die sich rund 1500 Stellenprozente teilen, entwickelt.


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