Erfolg- und erfahrungsreiche Saison
29.04.2022 Reichenbach, Kiental, TourismusNach dem Stillstand 2020 /21 lief die Ramslauenenbahn diesen Winter wieder. Die neuen Betreiber ziehen nach dem Saisonende eine positive Bilanz. Sie haben viele Erfahrungen gesammelt und auch Optimierungsbedarf erkannt.
MICHAEL MAURER
«Grundsätzlich sind wir sehr ...
Nach dem Stillstand 2020 /21 lief die Ramslauenenbahn diesen Winter wieder. Die neuen Betreiber ziehen nach dem Saisonende eine positive Bilanz. Sie haben viele Erfahrungen gesammelt und auch Optimierungsbedarf erkannt.
MICHAEL MAURER
«Grundsätzlich sind wir sehr zufrieden. Wir hatten durchs Band weg nur positive Rückmeldungen», fasst Daniel Wandfluh, Betriebsleiter und Verwaltungsratsmitglied der Sportbahnen Kiental-Ramslauenen AG, die Wintermonate zusammen. Letztes Jahr kaufte er gemeinsam mit Verwaltungsratspräsident Stefan Zingrich und Vize-Verwaltungsratspräsident Roland Müller die damals konkursite Bergbahn und nahm deren Betrieb mit einem angepassten Konzept für die Sommerund Wintersaison wieder auf. Bereits Anfang Dezember – zwei Wochen früher als geplant – konnten die ersten Wintersportler befördert werden. Allerdings schränkten dann ein Wärmeeinbruch und wechselhafte Witterungsbedingungen den Betrieb ein.
Bewusster Verzicht auf Kunstschnee
Umso erfreulicher verlief darauf der Februar: «Pünktlich auf die Sportwochen kam der Schnee», so Betriebsleiter Wandfluh.
Weil die erwarteten Schneemengen trotzdem nicht eintrafen, fiel nur etwa die Hälfte der gewünschten Betriebstage an. Dies nicht zuletzt, weil die Sportbahnen Kiental-Ramslauenen AG zwecks Sammlung von Erfahrungen bewusst auf Kunstschnee verzichtet hatte.
«Mit Kunstschnee hätten wir den Schlittenbetrieb besser forcieren können», bilanziert Roland Müller. Dass dieser für die Kientaler Sesselbahn von grosser Bedeutung ist, verdeutlicht Daniel Wandfluh: «Wie erwartet, ist das Schlitteln das, was viele Gäste bringt.» Diese reisten oft von auswärts an, etwa aus Bern. Die Wintersportler seien glücklich und dankbar, dass die Bahn wieder in Betrieb sei, so der Betriebsleiter. Allerdings werde aus Sicht der Bahnverantwortlichen der Skilift noch zu wenig genutzt. Er konnte nicht kostendeckend betrieben werden. Da die Hänge im Kiental nur ein kleines Skigebiet umfassen, ist diese Feststellung für Wandfluh aber auch nicht besonders überraschend.
Trotzdem könne der Winter auch in finanzieller Hinsicht positiv abgeschlossen werden, hält der Verwaltungsrat fest. Während des vergangenen Winters habe man zudem zahlreiche Erfahrungen gesammelt. Eines der Hauptaugenmerke galt dem Schnee. So haben die Bahnbetreiber unter anderem analysiert, wo die weisse Pracht wie schwindet. Als Konsequenz daraus werden die technischen Einrichtungen für eine allfällige Kunstschneeproduktion im nächsten Winter vorbereitet. Ein Know-how-Gewinn resultierte aber auch in Sachen Personaleinsatz. So habe man die Erfahrung gemacht, dass die Wetterkapriolen die Personalplanung stark beeinflussen. «Man muss früh genug bereit sein», zieht Betriebsleiter Wandfluh seine Schlüsse. Dies gilt umso mehr, als der erste Schnee möglicherweise auch nächsten Winter früher als erwartet fällt.
Das Sommerangebot soll gestärkt werden
Nun gilt die Aufmerksamkeit von Müller, Wandfluh und Zingrich vorerst einmal den Sommermonaten. Das Angebot soll weiter gestärkt werden, etwa mit einer neuen Familiengrillstelle am Kienzappelweg.