Jonas Lengacher übernimmt das Präsidium
29.04.2022 Aeschi, Aeschiried, TourismusNach zwölfjähriger Vorstands tätigkeit – zuletzt als Präsident – hat Robertus Laan bei Aeschi Tourismus demissioniert. Mit Blick auf das 125-Jahr-Jubiläum des Vereins seien neue Ideen gefragt.
PETER ROTHACHER
Erst vor einem Jahr hatte Robertus Laan das ...
Nach zwölfjähriger Vorstands tätigkeit – zuletzt als Präsident – hat Robertus Laan bei Aeschi Tourismus demissioniert. Mit Blick auf das 125-Jahr-Jubiläum des Vereins seien neue Ideen gefragt.
PETER ROTHACHER
Erst vor einem Jahr hatte Robertus Laan das Präsidium von Aeschi Tourismus übernommen, nun ist er an der Hauptversammlung vom letzten Mittwoch in der Chemihütte Aeschiried zurückgetreten. Zu seinem Nachfolger wählten die zahlreich erschienenen Vereinsmitglieder Jonas Lengacher. Für den ebenfalls demissionierenden Adrian von Känel nimmt Niklaus von Känel im Vorstand Einsitz. Theo Indermaur und Beat Christen wurden in ihren Ämtern bestätigt.
Seit 2010 war Robertus Laan im Führungsgremium von Aeschi Tourismus tätig. In seinem abschliessenden Präsidentenbericht hielt er nun fest: «Neue Herausforderungen bedeuten, dass es auch neue Menschen mit frischen Ideen braucht. Daher scheint es an der Zeit, mich zu verabschieden und den Vorsitz an eine jüngere Generation zu übergeben.» 2023 werde der aktuell 135 Mitglieder zählende Verein 125-jährig; eine lange Zeitspanne, in welcher der Tourismus viele Veränderungen durchlaufen habe. Und eines sei klar: «Was die Zukunft angeht, wird es sicherlich nicht einfacher.»
Die letzten zwei Jahre, als wegen Corona nur wenig ausländische Gäste anreisten, hätten gezeigt, wie wichtig der einheimische Markt sei. «Angesichts des brutalen Krieges in der Ukraine ist es wahrscheinlich, dass auch dieses Jahr weniger Touristen aus fernen Regionen in die Schweiz kommen.»Es gelte nun, sich gemeinsam auf die veränderte Form des Tourismus einzustellen, betonte Laan: «Nutzen wir die Schönheit und die gute Erreichbarkeit von Aeschi zur Entwicklung neuer Ideen und Produkte.» Auch er selber wolle als passionierter Fotograf weiterhin dazu beitragen.
Etwas besser als im Vorjahr
2021 konnten trotz weiteren coronabedingten Unsicherheiten und Restriktionen wieder einige Veranstaltungen – zumTeilinreduzierterForm – durchgeführt werden. Ausgeblieben sind nach wie vor die Carreisenden. Tanja Schäfli, Geschäftsführerin von Aeschi Tourismus, erklärte im Geschäftsbericht zur Situation: «Einerseits ist die grosse Anzahl der Tagesgäste an manchen Tagen fast nicht zu bewältigen. Andererseits gehen Hotelbetten verloren und die Zahlen der Übernachtungsgäste sind teilweise rückläufig.» Gegenüber 2020 sei im vergangenen Jahr mit 35 723 Logiernächten immerhin ein leichter Anstieg von 7,6 Prozent registriert worden. Dementsprechend sei auch eine sanfte Steigerung bei den Kurtaxen zu verzeichnen. Die Diskrepanz zu 2019 sei aber weiterhin gross.
Die Vereinsrechnung 2021 weist einen Verlust von 3189 Franken aus und schliesst so um rund 5000 Franken besser ab als budgetiert. Der Voranschlag 2022 rechnet bei einem Aufwand von 255 480 Franken mit einem Verlust von knapp 10 000 Franken.
Mit Optimismus in die Zukunft
Im laufenden Jahr sollen nebst den «Standardanlässen» auch wieder einige grössere Veranstaltungen stattfinden. So ist für den 21. Mai 2022 der Floh-, Koffer- und Hobbymärit geplant, für den 16./17. Juli die Schweizer Wandernacht. Die 1. Augustfeier dürfte im grösseren Rahmen organisiert werden, genau wie der Alpabzug mit Suldtalmärit im Herbst.
Der Vertrag mit der PostAuto AG zum Busbetrieb ins Suldtal während der Sommermonate muss heuer neu ausgehandelt werden, da der bestehende Vertrag Ende Oktober 2022 ausläuft. 2021 waren die Passagierzahlen gegenüber dem Vorjahr um rund 17 Prozent gestiegen.
Auf den 28. August 2022 ist unter dem Motto «Sherlock Holmes» eine dritte Coop-Familienwanderung angesagt. Das Startgelände wird wiederum in Aeschiried eingerichtet, wo sich im letzten Jahr insgesamt 750 Personen eingefunden hatten. Aeschi Tourismus plant zudem, sich Mitte November mit mehreren lokalen Partnern an der Gewerbeausstellung in der Kanderarena Mülenen zu präsentieren. An der Versammlung wurde ferner auf das breite, sportliche Winterangebot aufmerksam gemacht. Der Weihnachtsweg geniesse sogar internationale Aufmerksamkeit.
Nicht ohne Stolz wies Geschäftsführerin Tanja Schäfli auf die neu gestaltete Website hin: «Dort können sich unsere Gäste stets über das aktuelle Geschehen informieren. Mittlerweile stehen dieses Angebote auch in Französisch und Englisch zur Verfügung.»
Ehre, wem Ehre gebührt
Robertus Laan und Adrian von Känel wurden an der Versammlung für ihr Wirken im Verein gewürdigt und je mit einem Präsent aus dem Vorstand verabschiedet. Geehrt wurde aber auch Hans Kummer, der Aeschi Tourismus seit 1972 die Treue hält. «Ende des letzten Jahrhunderts war er längere Zeit im Vorstand und wirkte damals während fünf Jahren als Präsident», hielt Robert Laan fest. «Und auch heute noch engagiert er sich bei den Dorfführungen. Er lebt den Tourismus.»
Der neue Präsident Jonas Lengacher erklärte im Hinblick auf die nahe Zukunft: «Wir werden in unserer Strategie den Fokus auf die Gäste aus der Schweiz und dem nahen Ausland legen. Bezüglich Finanzierung müssen wir wohl nach zusätzlichen Quellen suchen.» Bei den Gästebefragungen und bei der Analyse der Zusammenarbeit mit Thun-Thunersee Tourismus strebe man weitere Fortschritte an.