Das «Oberhofnerli» im Mittelpunkt
31.05.2022 RegionAusnahmsweise auf dem Wasser unterwegs: Der Berner Heimatschutz aus dem westlichen Oberland traf sich auf der MS Oberhofen – zum Geschichtsunterricht und zur Hauptversammlung. Für zwölf gelungene Projekte wurden Beiträge gesprochen.
Die Sektion ...
Ausnahmsweise auf dem Wasser unterwegs: Der Berner Heimatschutz aus dem westlichen Oberland traf sich auf der MS Oberhofen – zum Geschichtsunterricht und zur Hauptversammlung. Für zwölf gelungene Projekte wurden Beiträge gesprochen.
Die Sektion Thun-Kandertal-Simmental-Saanen (TKSS) des Berner Heimatschutzes tagte vor der Hofstetten-Ländte in Thun. Neben den rasch abgehandelten statutarischen Geschäften der Hauptversammlung standen Rolf Lembergs Ausführungen über das schwimmende Gastlokal im Zentrum. Er zeichnete die wechselvolle Geschichte der MS Oberhofen auf dem Thunersee und in Holland nach. Insbesondere kam dabei die verzwickte aktuelle Situation zur Sprache: Die BLS hat das «Oberhofnerli» nach der Neuorganisation ihres Schifffahrtsbetriebs an diejenigen zurückgegeben, die es dem Bahnunternehmen vor Jahren geschenkt hatten.
Was nun? Eigentlich soll das Boot durch noch zu findende neue Besitzer und Betreiber für maximal 80 Gäste für Charterfahrten auf dem Thunersee eingesetzt werden. Mit der BLS ist eine weitgehende Einigung über die Nutzung von Anlegestellen erzielt worden. Das Problem ist aber die Thuner Stadtregierung, die das Ortsbild gestört sieht, wenn das Schiff an der Hofstetten-Ländte liegt. Kommt nach mehrfachen Einigungsversuchen keine Lösung zustande, bleibt als letzter Ausweg eine Überführung des Oberländer Schiffs auf den Walensee.
Obwohl Schiffe nicht die Kernkompetenz des Heimatschutzes sind, würde man einen solchen Verlust doch sehr bedauern, erklärte Präsident Guntram Knauer (Thun).
Zwei Beschwerden, viele Beratungen
Im Jahresbericht der TKSS-Sektion verweist Knauer auf die durchgeführten Anlässe und die Besichtigungen der Genossenschaftssiedlungen im Thuner Westquartier, die militärischen Objekte in Einigen und das geplante solare Direktgewinnhaus in Zweisimmen. Trotz Einschränkungen durch die Corona-Massnahmen war das achtköpfige Bauberatungsteam unter der Leitung von Hansruedi Marti (Frutigen) oft im Einsatz, verfasste Stellungnahmen und Fachberichte.
Zwei von der TKSS-Sektion initiierte Beschwerden wurden schliesslich gutgeheissen. Diese betrafen einen massiven Ersatzbau an der Thuner Jungfraustrasse 19 sowie den geplanten Ersatz des gusseisernen Geländers am Thuner Aarequai durch moderne Elemente. Den Einsprachen stehen Beratungen für private Bauherren und die öffentliche Hand bei rund 60 Objekten gegenüber, mit denen qualitative Verbesserungen bei Bauprojekten und -planungen sowohl in der Region Thun, in Saanen und im Simmen- respektive Kandertal erreicht werden konnten, wie der Präsident festhält. Bau-Obmann Marti: «Wir konnten im letzten Jahr bei zwölf Objekten Beiträge sprechen für gelungene Sanierungen, für Schindeldächer und für eine Trockensteinmauer.»
PRESSEDIENST BERNER HEIMATSCHUTZ SEKTION THUN-KANDERTAL-SIMMENTAL-SAANEN