FLAGGEN «Auf dem nordseitigen Balkon des Parlamentsgebäudes sind alle Kantonsfahnen zu hissen.» So steht es im Artikel 4, Absatz 2 der «Weisungen über die Beflaggung der Gebäude des Bundes». Und tatsächlich flattern an jedem 1. August über dem Bundesplatz die Fahnen im ...
FLAGGEN «Auf dem nordseitigen Balkon des Parlamentsgebäudes sind alle Kantonsfahnen zu hissen.» So steht es im Artikel 4, Absatz 2 der «Weisungen über die Beflaggung der Gebäude des Bundes». Und tatsächlich flattern an jedem 1. August über dem Bundesplatz die Fahnen im Wind. Wer nun fleissig die Fahnen nachzählt, wird auf die merkwürdige Zahl 24 kommen. Aber hat die Schweiz nicht 26 Kantone?
Hat sie. Die Lösung für die Zahl der Fahnen liegt einerseits in der Schweizerflagge. Sie nimmt den Ehrenplatz ganz links ein. Die Kantonsflaggen sind daneben angeordnet, und zwar in der Reihenfolge, wie sie die Bundesverfassung nennt. Deshalb kommt nach der Schweizerflagge zuerst Zürich, dann Bern, dann Luzern usw. Der jüngste Kanton der Schweiz, Jura, hängt auf dem letzten Platz ganz rechts.
Zurück zur Anzahl der Flaggen. Es gibt sechs Halbkantone: Obwalden und Nidwalden, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden, Basel-Stadt und Basel-Landschaft. Bei der Beflaggung vor dem Bundeshaus werden jedoch nicht die Fahnen der Halbkantone gehisst, sondern jeweils eine gemeinsame. Für Obwalden und Nidwalden hängt die Fahne Unterwaldens mit den beiden Schlüsselsymbolen. Für den «Kanton Appenzell beider Rhoden» hängt die Fahne von Innerrhoden mit dem schwarzen Bären auch für den Halbkanton Appenzell Ausserrhoden. Und für die beiden Basel gibt es eine gemeinsame Kantonsfahne mit den beiden Bischofsstäben.
Nun rechnen wir. Eine Schweizerflagge plus drei Flaggen für sechs Halbkantone plus die übrigen 20 Kantone der Schweiz = 24 Flaggen am nordseitigen Balkon des Bundeshauses. Es hat also alles seine Ordnung.
MARK POLLMEIER