Seltene und aussergewöhnliche Instrumente sowie spannende, lustige, wehmütige Geschichten aus vorwiegend älteren Zeiten: Das alles zusammen ergab einen unterhaltsamen Konzertabend im Alpentheater.
MONYA SCHNEIDER
Am vergangenen Samstag stand im ...
Seltene und aussergewöhnliche Instrumente sowie spannende, lustige, wehmütige Geschichten aus vorwiegend älteren Zeiten: Das alles zusammen ergab einen unterhaltsamen Konzertabend im Alpentheater.
MONYA SCHNEIDER
Am vergangenen Samstag stand im Rahmen des Kultursommers im Kiental das fünfte von sechs Konzerten auf dem Programm. Klein, aber fein präsentierte sich die Bühne im Alpentheater. Eigentlich hätte das Konzert vom Trio TRIFT ja draussen stattfinden sollen, doch kurz vor Konzertbeginn zogen dicke, schwarze Regenwolken auf und man musste den Anlass in den Theatersaal verlegen. Wegen eines Kurzschlusses fiel auch noch die Bühnenbeleuchtung aus. Doch dies tat der gemütlichen Stimmung keinen Abbruch. Vom ersten Augenblick an sprang der Funke von den Musikern aufs Publikum über.
Holzlöffel und ein «Schlangeninstrument»
In «Haslitiitsch» erzählte Sänger Roland Schwab zu jedem der Lieder eine Geschichte. Obwohl er nicht mehr im Haslital wohnt, hat er den dortigen Dialekt beibehalten. Im Laufe des Abends spielte Schwab auf verschiedenen, seltenen und ungewöhnlichen Instrumenten. Die Holzlöffel konnte man noch unschwer erkennen. Doch mit den Klängen der Drehleier und dem Serpent, das mit seinem Aussehen an eine schwarze Schlange erinnerte, fühlte man sich eher ins Mittelalter versetzt. Manche der Lieder, die in Originaltexten vorgetragen wurden, waren tatsächlich hunderte Jahre alt. Begleitet wurde Schwab von Susanna Dill (Akkordeon) und Claude Bowald (Gitarre).
Sprachbarrieren kein Problem
Die Zeit verging wie im Flug. TRIFT erzählten viele spannende Geschichten aus alten Zeiten. Es ging um Bergführer, Liebespaare, die Herkunft der Haslitaler, um Pfarrer und Jäger. Auch ein paar Familiengeschichten wurden zum Besten gegeben. Spannende Erzählungen mit altem Wissen über die Kultur des Haslitals, lüpfige Rhythmen und altertümliche Klänge zogen das Publikum in ihren Bann. Und dies alles in urchigem Haslitiitsch, das für die Einheimischen nicht ganz einfach zu verstehen war und die Gäste aus Deutschland und Holland wohl mit einigen Fragezeichen zurückliess. Aber eigentlich musste man auch nicht jedes Wort verstehen, um zu begreifen, worum es ging. Die charismatische Ausstrahlung und die angenehm warme Stimme von Sänger Roland Schwab genügte vollends, um die Geschichten trotz gewisser Sprachbarrieren verständlich rüberzubringen. Ein Genuss und lehrreiche Erfahrung war der Auftritt vom Trio TRIFT allemal.