Auch das Kiental wird nun «magic»
17.03.2023 Tourismus, Reichenbach, KientalDer Bergbahnen-Tarifverbund Magic Pass steigert den Umsatz sowie die Zahl der Abonnenten in der laufenden Saison beträchtlich – und gewinnt neue Mitglieder.
HANS RUDOLF SCHNEIDER
In der Saison 2022 / 23 steigerte der Magic Pass, eine in der ...
Der Bergbahnen-Tarifverbund Magic Pass steigert den Umsatz sowie die Zahl der Abonnenten in der laufenden Saison beträchtlich – und gewinnt neue Mitglieder.
HANS RUDOLF SCHNEIDER
In der Saison 2022 / 23 steigerte der Magic Pass, eine in der Westschweiz beheimatete Kooperation, den Umsatz um knapp 10 auf 63,5 Millionen Franken. Die Zahl der Abonnenten stieg auf 164 700, was einem Plus von 17 Prozent entspricht. Neu umfasst der Verbund 69 Winter- und 31 Sommersportgebiete, das entspricht 16 zusätzlichen Destinationen, wie die Genossenschaft Magic Pass am Dienstag mitteilte. Die neuen Mitglieder sind in den Kantonen Bern, Wallis, Waadt und Luzern beheimatet.
Klare Erwartungen
Auch die Sportbahnen im Kiental machen ab sofort beim Verbund mit. Sie sind im Frutigland neben Faltschen und Aeschiallmend die dritte Station, die sich dem Magic Pass anschliesst, und die einzige der drei, die ganzjährig offen hat. Daniel Wandfluh, Mitinitiant und Betriebsleiter des Unternehmens, hat klare Erwartungen: «Wir möchten die Gästezahlen sowohl im Winter als auch im Sommer steigern. Das ist realistisch, da wir beispielsweise vom Wiriehorn wissen, dass vermehrt Gäste aus dem Welschland gekommen sind.» Es gebe durchaus KundInnen, die ihre Ausflugswochenenden nach den Bahnen des Tarifverbundes ausrichteten. «Wieso also sollen diese AusflüglerInnen nicht auch das Kiental entdecken?», meint Wandfluh. Zusammen mit den beiden anderen Frutigländer Mitgliedern werde man nun stärker zur Kenntnis genommen, könne die Bekanntheit gerade im Raum Thun-Bern oder in Richtung Westschweiz steigern. Für das kleine Unternehmen seien diese Regionen marketingtechnisch eher schwer erreichbar.
Profit fürs ganze Tal
Nach dem Konkurs der Vorgängerfirma wurde die heutige Aktiengesellschaft im Kiental 2021 neu gegründet. Man hat nun erste Erfahrungen gesammelt und sei bereit für den Tarifverbund, sagt der Betriebsleiter. Im laufenden schneearmen Winter war der Skilift rund zwei Wochen in Betrieb, Schlitteln war insgesamt während rund vier Wochen möglich. Wenn an so wenigen Tagen die Auslastung gesteigert werden könne, sei das ein Erfolg. Zudem erhofft man sich, dass auch andere Unternehmen wie der Dorfladen oder die Beherbergungsbetriebe im Kiental von neuen Gästen profitieren können.
Sommertoursimus um 20 Prozent gesteigert
Die typischen Magic-Pass-BesitzerInnen würden kaum zum Skifahren ins Kiental kommen, dafür sei man zu klein. «Wohl eher zum Schlitteln.» Als weiteres Plus sieht Daniel Wandfluh daher, dass die Sportbahnen auch im Sommer ein bewährtes Angebot haben. Gerade die Wander- und Bergsaison wird für das Unternehmen definitiv immer wichtiger, um flaue Winter ausgleichen zu können.
Die «Magic»-AbonnentInnen generierten im abgelaufenen Geschäftsjahr über 1,8 Millionen Wintersporttage. In der Sommersaison vom 1. Mai bis zum 31. Oktober benutzten sie das Abonnement 355 000 Mal, eine Zunahme von 20 Prozent. «Das Sommer-Freizeitangebot in den Bergen wird aufgewertet und stetig ausgebaut», erklärte Sébastien Travelletti, Vizepräsident von Magic Pass, an der Medienorientierung. Dieser Wandel werde vor allem durch das Geschäftsmodell des Magic Passes als Jahresabonnement ermöglicht.
Was ist der Magic Pass?
Der Verbund besteht seit 2017. Ein Grossteil der Pässe wird von Kundschaft aus der Westschweiz gekauft. Die Abonnemente sind für die Destinationen auch eine Art Versicherung gegen ungünstige Wetterbedingungen, weil bei schlechten Saisons ein Sockel an Einnahmen garantiert wird. «Dank des ausgezeichneten Ergebnisses und des Verkaufsvolumens ist es dem Magic Pass möglich, die Preise trotz der aktuellen Inflation vorerst zu halten», erklärte Genossenschaftspräsident Pierre Besson. Die neuen Abonnemente sind ab sofort erhältlich, ab dem 11. April steigen die Preise allerdings sukzessive an.
HSF
Mehr Infos zum Angebot finden Sie unter www. frutiglaender.ch im Bereich web-Links.