Dafür, dass die Ruhebänke im Tal so gepflegt aussehen, sorgt eine Equipe der ArWo Frutigland – zur Freude des lokalen Tourismus. GALERIE

MICHAEL SCHINNERLING
An einem Donnerstagmorgen machen sich Marcel Aegerter, Remo Wäfler und Rolf Künzi (stellvertretender Teamleiter Werkstatt 1 der ArWo Frutigland) auf den Weg. Das Auto ist voll beladen mit Werkzeug und diversen Brettern aus druckimprägniertem Fichtenholz. «Gestern haben wir geschaut, wo etwas zu machen ist. Heute fahren wir zur Küenzistegstrasse und nach Prasten», erklärt Künzi seinem Team. Für Remo Wäfler ist es der erste Einsatz, Marcel Aegerter hingegen war schon öfter dabei. Als die drei bei der Ruhebank an Prasten ankommen, ist der Fall klar: «Hier müssen wir rundum mähen», so der Chef der Equipe. Mit Rechen, Müllsack, Rasentrimmer und elektrischer Sense ausgerüstet gehen die Männer zu Werke. Der 23-jährige Remo Wäfler ist normalerweise der Verpackungsprofi bei der ArWo Frutigland. Heute hilft er bei den Aussenarbeiten und macht einen guten Job, findet sein Chef. Beim 52-jährigen Marcel Aegerter läuft alles wie automatisch und sehr effizient. Künzi packt selbst tatkräftig an und entfernt mit dem Rechen das Grün von der Strasse. Alles wird in einen Müllsack gepackt, der später mit ins Tal genommen wird. Ohne viele Worte zu verlieren, arbeiten die drei sehr speditiv. «Als Nächstes werden wir Sitzbänke und Rückenlehnen in der Küenzistegstrasse wechseln. Auf geht’s!», sagt der 55-jährige Künzi.

Hand in Hand
In der Küenzistegstrasse Frutigen stehen zwei Bänke nebeneinander. Einer wurde schon ein rundum neues Outfit verpasst. Nun gilt es, bei der zweiten die bestehenden Bretter zu demontieren und zu ersetzen. Unterdessen haben Marcel Aegerter und Remo Wäfler schon die Werkzeugkiste, die Mähutensilien und die neuen Holzbretter geholt. Für diese Arbeiten muss man sich unter die Bank legen und von dort die verrosteten Schrauben lösen. Bei heissem Wetter läuft dann schnell der Schweiss. Wieder zeigt sich das gleiche Bild wie vorhin beim Ausmähen: Die Männer arbeiten Hand in Hand. Der Chef misst nun mit einem Zentimetermass die Stellen für die benötigten Bohrlöcher aus. Bohren, schrauben, ausmähen – und kurze Zeit später erstrahlt die Bank in neuem Glanz. «Rolf ist ein ganz Exakter, bei ihm gibt es keine halben Sachen. Das schätzen wir so an ihm», meint Marcel Aegerter anerkennend. Zwischendurch bleiben Passanten stehen und finden nur lobende Worte für den Einsatz. «Das sind Arbeiten, für die wir sehr dankbar sind. Die ArWo Frutigland macht hier einen sehr guten Job. Das ist wichtig und unser Aushängeschild», sagt Samuel Marmet, Präsident von Frutigen Tourismus.

Eine Freude, helfen zu dürfen
Im Frutigland gibt es 146 fest installierte Ruhebänke. Zusätzlich werden zehn transportable Ruhebänke im Herbst eingelagert und im Frühling wieder stationiert. «In unterschiedlichen Intervallen wird ausgemäht. Bis heute haben wir im Mai neun sowie im Juni und Juli acht Bänke entweder komplett oder teilweise mit Brettern neu ausgerüstet», erklärt Künzi und lobt sein Team: «Remo Wäfler hat dies für sein erstes Mal heute super gemacht und Marcel Aegerter weiss genau, wie man anpackt!» Für Wäfler und Aegerter war es eine Freude, helfen zu dürfen.

Die ArWo Frutigland bietet erwachsenen Menschen mit kognitiven, körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen 33 Wohnplätze, ambulante Betreuung für zwei Personen sowie geschützte Arbeitsplätze für rund 80 Personen. Die geschützten Arbeitsplätze befinden sich mehrheitlich in der Werkstatt an der Parallelstrasse, auf Anfrage bietet die ArWo Frutigland auch Aussenarbeiten in verschiedenen Segmenten an.

Bohren, schrauben, ausmähen

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