GLEITSCHIRM Seit Mittwoch ist die Route des diesjährigen X-Alps-Rennens bekannt. Von den 15 Wendepunkten befinden sich vier in der Schweiz – und davon zwei im Frutigland. Der Start erfolgt am 11. Juni in Kitzbühel.
MICHAEL SCHINNERLING
Beim ...
GLEITSCHIRM Seit Mittwoch ist die Route des diesjährigen X-Alps-Rennens bekannt. Von den 15 Wendepunkten befinden sich vier in der Schweiz – und davon zwei im Frutigland. Der Start erfolgt am 11. Juni in Kitzbühel.
MICHAEL SCHINNERLING
Beim diesjährigen X-Alps ist einiges anders. Zum ersten Mal wird in Kitzbühel gestartet, das Ziel liegt im österreichischen Zell am See. Insgesamt gibt es 15 Turnpoints und einen Klettersteig in den Sextner Dolomiten, die angeflogen oder zu Fuss erreicht werden müssen. Die 34 Athleten (drei davon aus dem Kandertal) müssen nach dem Start vom Stadtzentrum Kitzbühel 900 Höhenmeter bis zum Gipfel Wagrain-Kleinarl laufen. Ab hier kommt der Gleitschirm zum Einsatz. Über das deutsche Achental geht es schliesslich in die Welt der Alpen. Nun ist zum ersten Mal die Taktik der Piloten gefragt. Nicht ganz neu, jedoch sehr anspruchsvoll werden die drei Zinnen in den Dolomiten sein. Die Athleten müssen dem Klettersteig zum Gipfel des Paternkofels entlang historischer Stollen aus dem Ersten Weltkrieg folgen. Zehn Jahre ist es her, dass letztmals ein Klettersteig Teil der X-Alps-Strecke war.
Vor dem grossen Abenteuer gibt es am 8. Juni den sogenannten Prolog. Dieser findet in den Bergen rund um Kitzbühel-Kirchberg statt. Die Teilnehmer müssen eine 58,6 km lange Strecke mit sieben Wendepunkten absolvieren. Der Ausgang des Prologs bestimmt die Startreihenfolge am 11. Juni. Dem Sieger winkt ein zusätzlicher Nachtpass, mit dem er die obligatorische Ruhezeit durchwandern kann.
Kürzer, aber schwieriger
Dem Frutigländer Piloten Patrick von Känel gefällt die aktualisierte Route. «Der Start ist einfacher und angenehmer. Die Landschaft – zum Beispiel in den Dolomiten – ist sehr schön.» Auf Frutigen freut sich von Känel besonders, denn hier wird er viele bekannte Gesichter sehen. «Alles in allem wird das Rennen attraktiver und ich freue mich sehr darauf.»
Sepp Inniger ist vor allem auf den ersten Abschnitt der Route gespannt, der bis in die Schweiz führt und den er noch nicht kennt. «Den Teil vom Piz Buin bis Frutigen kenne ich und fliege – oder notfalls laufe – ich gern.» Auch der siebenfache X-Alps-Sieger Chrigel Maurer ist gespannt auf das Rennen. «Die Strecke ist 15 km kürzer als vor zwei Jahren, aus meiner Sicht aber schwieriger.» Es gebe einige Schlüsselstellen, die kein Problem seien, solange man fliegen könne. «Bei schlechtem Wetter heisst es viel laufen, zum Beispiel beim Übergang von Fiesch nach Frutigen oder beim Mont-Blanc.» Diese Stationen dürften sehr schwierig werden und Zeit kosten, wenn man zu Fuss unterwegs ist. «Bei 15 Turnpoints gibt es nicht mehr viel Spielraum für uns», so Maurer. Auf die beiden neuen Wendepunkte in seiner Heimat freut sich Frutiger Pilot besonders. «Frutigen und Niesen sind super. Hier rechne ich mir etwas Heimvorteil aus. Allerdings könnte es viel Zeit kosten, die vielen Leute zu begrüssen.»
Anders als vielfach behauptet wird, sind diese Turnpoints übrigens nicht zu Ehren der Frutigländer Piloten ins Programm aufgenommen worden. Andrea Müller von der Red Bull AG erklärt: «Es ist eher Zufall, dass es zwei Turnpoints in ihrer Heimat gibt. Die Organisatoren sind meist mit vielen Destinationen im Austausch, und die beiden Oberländer Turnpoints liegen dieses Jahr ideal auf der Route.» Wann die Piloten dort vorbeikommen, sei schwierig abzuschätzen. «Wir nehmen an, dass die ersten um den 15. oder 16. Juni dort sein werden. Aber es hängt natürlich sehr vom Wetter ab. Es ist am besten, wenn man das Live-Tracking gut im Auge behält», so Müller.
Mehr Infos gibt es auf www.frutiglaender.ch im Bereich Web-Links.