SPIEZ/ WENGI Der alle zwei Jahre verliehene und mit 5000 Franken dotierte Preis des Panathlon Club Berner Oberland (PC BO) geht dieses Jahr an Joel Suter. Der Radrennfahrer blickt auf eine Saison zurück, die durchaus einige Erfolge mit sich brachte.
MARIA ...
SPIEZ/ WENGI Der alle zwei Jahre verliehene und mit 5000 Franken dotierte Preis des Panathlon Club Berner Oberland (PC BO) geht dieses Jahr an Joel Suter. Der Radrennfahrer blickt auf eine Saison zurück, die durchaus einige Erfolge mit sich brachte.
MARIA STEINMAYR
Alle klatschen im gut gefüllten Saal im Schloss Spiez, als Joel Suter den Panathlon-Award entgegennimmt. In einer Hand das Kuvert mit 5000 Franken, in der anderen einen violetten Blumenstrauss, steht er vor dem Publikum. Er lächelt, schüttelt die Hände des Clubpräsidenten Rudolf Reichenbach und posiert für Fotos. Bevor er sich wieder setzt, reicht er seiner Mutter die Blumen. Ohne die Unterstützung seiner Eltern wären seine Erfolge nicht möglich gewesen, erklärt der Profiradsportler anschliessend in seiner Dankesrede.
Wer ist das Radtalent?
Joel Suter stammt aus Wengi bei Frutigen und feierte diese Woche seinen 25. Geburtstag. Schon von klein auf hat ihn das Rennfahren fasziniert. Die Weichen zum Profisport wurden bereits in jungen Jahren gestellt. Mit 17 Jahren fuhr er seine ersten Rennen, mit 18 holte er die ersten Punkte in der Nachwuchskategorie. Seine Eltern und ihre Unterstützung tragen einen grossen Teil dazu bei, dass er an der Spitze mitfahren kann.
Da er anfangs nicht für das Nationalkader aufgeboten war, musste er damals vieles selbst finanzieren. Doch dank seiner Ausdauer stellten sich mit der Zeit trotzdem die Erfolge ein. 2022 wurde Suter schliesslich Schweizermeister im Einzelzeitfahren. Dies ist neben dem Etappensieg an der Sizilien-Rundfahrt 2023 bis dato sein grösster Erfolg. Das harte Training und die rund 30 000 gefahrenen Kilometer pro Jahr zahlen sich aus.
Der Wechsel von der renommierten Equipe UAE zum Schweizer Tudor-Pro-Cycling-Team kam dem Athleten gelegen. War er vorher in der Position des Helfers für andere Radrennfahrer, hat er im neuen Team nun die besseren Möglichkeiten, aktiv in das Renngeschehen einzugreifen. Die Unterstützung sei gut und er fühle sich im neuen Team wohl, erklärt der Preisträger. Er zeigt sich optimistisch, seine Ziele zu erreichen: die Qualifikationen für die EM sowie für die WM. «Und die Hoffnung auf eine Teilnahme an der Olympiade besteht auf jeden Fall», so Joel Suter.
Der Preis
Aufgrund seiner bisherigen Leistungen hat der Radrennfahrer nun den Panathlon-Preis gewonnen. Dieser wird alle zwei Jahre vergeben. Ihn erhalten Sportler, Trainer, Clubs oder auch Projekte als Würdigung für herausragende Errungenschaften. Die panathletische Bewegung setzt sich weltweit aus 280 Clubs zusammen, der Panathlon Club Berner Oberland gehört zu den aktivsten. Monatlich werden Anlässe wie Diskussionsrunden oder Besuche von Sportveranstaltungen und Trainings organisiert. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf den Werten des Sports. Das griechische Wort Panathlon bedeutet «Verbindung» und beschreibt die Gesamtheit aller Disziplinen, mit der Absicht, die ethischen Werte des Sports zu verbreiten.
Wintertraining in Spanien
Der Preis ist eine zusätzliche Motivation für Suter, sein Training fortzusetzen. Die letzte Saison war keine einfache für ihn. Er musste viele Rückschläge einstecken, darunter einen schweren Sturz und einige gesundheitliche Probleme. «Jedes Mal, wenn es wieder bergauf ging, machte mir etwas Neues zu schaffen», erinnert sich der Sportler. Doch aufgegeben hat er nicht. Vor der nächsten Radrennsaison steht nun eine intensive Trainingszeit an. Aufgrund der wärmeren Temperaturen wird der Profisportler im Winter viel Zeit in Spanien verbringen und sich dort auf die kommende Saison vorbereiten.