Die «Berna» wird wieder zum Treffpunkt
06.12.2022 AdelbodenEs ist als Versuch deklariert, soll im Winterhalbjahr aber Leben ins Lohnerdorf bringen: Der Verein Kander Kultur will das frühere Ausgangslokal im ehemaligen Hotel Bernerhof reaktivieren.
HANS RUDOLF SCHNEIDER
Die «Berna» in Adelboden war ...
Es ist als Versuch deklariert, soll im Winterhalbjahr aber Leben ins Lohnerdorf bringen: Der Verein Kander Kultur will das frühere Ausgangslokal im ehemaligen Hotel Bernerhof reaktivieren.
HANS RUDOLF SCHNEIDER
Die «Berna» in Adelboden war jahrelang ein Ort, wo sich vor allem im Winter Einheimische und auswärtige Gäste trafen. Discos und vereinzelte Konzerte waren angesagt, von weither kamen die Nachtschwärmer. Nun soll das seit der Pandemie geschlossene Lokal zu neuem Leben erweckt werden. Der Verein Kander Kultur mietet die «Berna» von Liegenschaftsbesitzer Werner Schmid, wie Vereinspräsident Reto Grossen bestätigt. Am 10. Dezember um 21 Uhr geht es los.
Das Konzept sieht Barbetrieb von Sonntag bis Donnerstag jeweils von 17 Uhr bis Mitternacht vor. «Der Raum soll ein gemütliches Wohnzimmer sein, wo sich die Gäste von früher und die Jüngeren treffen können», erklärt Grossen. Es werde eine Mischung aus dem nicht mehr existenten «Alpenrösi», dem Frutiger «Perron» und der «Gran Masta Bar» angestrebt, alternative Sounds inbegriffen. Der Freitag wird von DJs bestritten, aber auch Konzerte seien ab und zu denkbar. Immerhin dürfen über 200 Personen in das Lokal. Der Samstag ist für (Themen-) Partys und Disco reserviert, wie es im Wintersportort früher normal war. Über den Jahreswechsel und die Weltcuptage sind von Kander Kultur Spezialprogramme vorgesehen.
Neues Team, neue Ideen
Verantwortlich gegenüber dem Besitzer des ehemaligen Hotel Bernerhof (heute für Angestellte genutzt) zeichnet der Verein Kander Kultur, der in Frutigen in seiner Badi Lounge regelmässig Veranstaltungen durchführt – von Discos über Konzerte, Lesungen und im Sommer auch Partys. Für die «Berna» wurde ein eigenes Team zusammengestellt. Grossen bezeichnet dieses als Kollektiv. Ausser ihm, der vor allem den Aufbau und die Konzeption des Projektes vorantrieb, sind dies Mona Kläsi (Eventmanagerin), Marco Hadorn (Hauswart und Technik), Yannick Brunner (Grafik und Werbung), Steffi Glauser (Gastronomie) und Beat Jungen (Gastronomie).
Selber will Reto Grossen nicht mehr im Tagesgeschäft aktiv sein. So bleibe Zeit, mit seinem Netzwerk die geplanten Kander-Kultur-Anlässe aufzugleisen. Das finanzielle Risiko für den Verein sei überschaubar und die «Berna» solle selbsttragend sein.
Herausfinden, was gefragt ist
Entstanden ist die Zusammenarbeit aus einer Anfrage der lokalen Firma Event-Treff im letzten Winter. Angelegt ist die Probephase nun vorerst auf das Winterhalbjahr bis Ostern, wobei die Verträge langfristig abgeschlossen sind. Grossen betont, dass Werner Schmid dem Vorhaben gut gesinnt sei und sehr faire Konditionen anbiete. Das ganze Dorf profitiere, wenn das Nachtleben wieder attraktiver werde. Die zwei Jahre Dürre seien spürbar, meint Reto Grossen. «Das Volk will wieder Party. Und wir wollen herausfinden, was gefragt ist.» Insgesamt dürfen 24 Anlässe bis morgens um 3 Uhr durchgeführt werden, eine generelle Überzeitbewilligung wurde nicht beantragt. Gerade wochentags wird bis Mitternacht Feierabend sein. Aus früheren Jahren kennt man die Adelbodner Lärmprobleme, die im Einsatz von Sicherheitsdiensten gipfelten, auch in der «Berna». Solches will die Vereinsführung von Kander Kultur unbedingt vermeiden. Wenn es Probleme gebe, sei das Projekt in Gefahr. Es sei daher wichtig, dass sich die Gäste an die Ruheregeln halten würden, sagt der Präsident.
Für Reto Grossen hat die «Berna» auch eine ganz persönliche Geschichte: Im März 2023 ist es genau 25 Jahre her, dass er dort seine Karriere als DJ startete. Er kennt den Betrieb wie kaum ein anderer. «Ich hatte noch selten bei einem neuen Projekt ein so gutes Gefühl und habe im Voraus viele positive Rückmeldungen gehabt», sagt er zuversichtlich.
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