Die Brücken sind wieder repariert
04.07.2025 UmweltDie starken Niederschläge vom letzten Montagnachmittag haben einmal mehr im Gasterntal für Schäden gesorgt: Brücken wurden durch Erdmassen, Geröll und Wasser beschädigt oder zerstört, Wege unter meterhohem Schutt begraben. Mittlerweile ist der Zugang ins ...
Die starken Niederschläge vom letzten Montagnachmittag haben einmal mehr im Gasterntal für Schäden gesorgt: Brücken wurden durch Erdmassen, Geröll und Wasser beschädigt oder zerstört, Wege unter meterhohem Schutt begraben. Mittlerweile ist der Zugang ins Tal aber für alle wieder frei.
Die Natur zeigt ihre Kraft
Die heftigen Regenfälle und der starke Hagel vom letzten Montagnachmittag haben Folgen: Wieder einmal ist das Gasterntal betroffen. Mehrere Brücken wurden beschädigt. Beängstigend hoch wälzten sich Kander und Engstlige talabwärts.
HANS RUDOLF SCHNEIDER
Die Kantonspolizei hat im ganzen Kantonsgebiet nach den heftigen Regenfällen vom Montagnachmittag gerade mal sechs Meldungen verzeichnet, drei davon aus dem Oberland. Es handelte sich dabei aber um kleinere Ereignisse, wie die Medienstelle auf Anfrage ausführte. Im Gasterntal sieht die Realität nach den sintflutartigen Regenfällen anders aus, wie der Präsident der Gasternbäuert, Hansueli Rauber, am Dienstag sagt. «Zwei Brücken sind beschädigt und eine weitere komplett weggerissen worden. Die Strasse war bis Dienstagmittag gesperrt, dann hatten wir die zerstörte Brücke wieder notdürftig hergestellt.»
Für solche Fälle habe man Holz in der Nähe gelagert, um rasch reagieren zu können. Man merkt ihm die Erfahrung von früheren Unwettern an. Aber mühsam werde es schon, die Infrastruktur immer wieder instandzustellen, mit der Gewissheit, dass diese – in zwei Tagen oder in zwei Jahren – wieder zerstört werden könnte, meint Rauber nachdenklich. Zwei Jahre, so lange ist es her, dass Starkregen und Hagel mehrere 10 000 Kubikmeter Material auf der Hockenhorn-Seite lösten, die anschliessend ins Tal rutschten und gewaltige Schäden hinterliessen. Dazu kommen die Kosten für die Bäuert, die jedes Mal für die Reparaturen anfallen.
Gastbetriebe erreichbar
Auch am Montag war Hagel das Hauptproblem: Vom Doldenhorn und Balmhorn rutschte anschliessend Geröll und Schutt vermengt mit Wasser ins Tal. «Im Gebiet des Staldigrabens unterhalb Selden liegt das Geröll etwa fünf Meter hoch», sagt Rauber nach einem Augenschein. Mittlerweile sei aber die Strasse wieder befahrbar und für die Wanderer Wege offen. Einige Gäste wurden durch das Unwetter kurzzeitig vom Heimweg abgeschnitten. Diese lotste man zu Fuss an den Geröllmassen und der hochgehenden Kander vorbei, und schliesslich wurden sie mit dem Taxi abgeholt. Eine abgeschnittene Person wurde auf dem Luftweg evakuiert. Die Gast- und Hotelbetriebe seien aber wieder uneingeschränkt erreichbar.
Auch im Saas- und Mattertal wurden von der Kantonspolizei Wallis am Montag Murgänge und zeitweise geschlossene Verkehrsverbindungen gemeldet, desgleichen passierte im Bündnerland.
Eindrücklich war, wie viel – extrem dreckiges – Wasser die Kander und Engstlige führten, als sie sich am Montagabend talabwärts wälzten. Bei diesem Anblick taucht in Frutigen jeweils die bange Frage auf, wann wohl die sich seit Jahren in Planung befindenden Hochwasserschutzprojekte im Bereich des Dorfes und in Kanderbrück realisiert werden.




