Bestsellerautorin Blanca Imboden las im Kirchgemeindehaus Reichenbach aus ihrem neuen Roman «Der fünfte Advent». Mit viel Witz, Tiefgang und persönlichem Charme stimmte sie das Publikum auf die Weihnachtszeit ein.
RAHEL ROESTI
Rund 50 ...
Bestsellerautorin Blanca Imboden las im Kirchgemeindehaus Reichenbach aus ihrem neuen Roman «Der fünfte Advent». Mit viel Witz, Tiefgang und persönlichem Charme stimmte sie das Publikum auf die Weihnachtszeit ein.
RAHEL ROESTI
Rund 50 Personen fanden sich am Donnerstagabend im Kirchgemeindehaus Reichenbach ein und warteten gespannt auf die Lesung der Bestsellerautorin Blanca Imboden. Für ihre Lesungen reist Blanca Imboden kreuz und quer durch die Schweiz. Sie ist bekannt dafür, an solchen Veranstaltungen nicht viel vorzulesen, sondern vor allem zu erzählen – so auch in Reichenbach. Neben einigen Kolumnen aus ihrem Buch «Kopfkino – Geschichten, die mein Leben schrieb» las sie das erste Kapitel ihres neuen Romans «Der fünfte Advent» vor: «Dann könnt ihr entscheiden, ob ihr Lust dazu habt, das Buch fertig zu lesen.» Dazwischen erzählte sie Anekdoten aus ihrem Leben als Schriftstellerin, Reisende, Single, Partnerin oder «Bähnlerin» aus der Zeit bei der Seilbahn Morschach–Stoos oder der Stanserhornbahn.
Von der Popsängerin zur Bestsellerautorin
Die Autorin aus der Zentralschweiz ist in Ibach SZ aufgewachsen. Als Kind hatte sie zwei grosse Träume: Sie wollte Sängerin und Buchautorin werden. Beides ist ihr gelungen. Mit 18 Jahren durfte sie im Soundville-Studio Luzern unter dem Künstlernamen Bee Bach eine LP als Popsängerin aufnehmen. Viele Jahre lebte sie als Berufsmusikerin und trat im In- und Ausland auf.
Während 15 Jahren arbeitete sie als Redaktionssekretärin bei der Neuen Schwyzer Zeitung und schrieb als redaktionelle Mitarbeiterin für die Zeitung – der perfekte Job, wie sie ein bisschen wehmütig sagte. Ende 2013 wurde diese Redaktion nämlich aufgelöst.
Ihr erstes Buch «Verklingende Melodien» war bereits 1997 erschienen. Im Jahr 2012 wurde sie vom Wörterseh-Verlag unter Vertrag genommen. Dort erschien 2013 ihr Roman «Wandern ist doof», der direkt in die Schweizer Bestsellerlisten Einzug hielt und der Autorin zu grosser Bekanntheit verhalf. Alle ihre anschliessenden Wörterseh-Bücher erreichten ebenfalls Bestsellerstatus.
Nicht alle lieben Weihnachten
Diesen Oktober wurde nun ihr 23. Buch «Der fünfte Advent» veröffentlicht – ein Roman, der im weihnächtlichen Luzern spielt, Blanca Imbodens Lieblingsstadt. Innerhalb nur einer Woche landete der Weihnachtsroman bereits auf Platz 5 der Schweizer Bestsellerlisten. Sie habe ein «komisches» Verhältnis zu Weihnachten, erzählte Blanca Imboden an der Lesung in Reichenbach. Nicht alle würden diese Zeit besinnlich und im Kreise der Liebsten verbringen, und sie habe dafür Verständnis. So ist die Geschichte denn auch all jenen gewidmet, «…die keine Freude an den Festtagen haben, weil sie allein sind, weil ihnen jemand fehlt, weil die Familie ein Krisenherd ist – oder weil sie lieber allein wären. Ich kenne das alles. Leider.» Doch wie es sich für eine gute Weihnachtsgeschichte gehört, wird am Ende alles gut – die Protagonistin erhält schliesslich eines der schönsten Geschenke, die sie je bekommen hat, allerdings erst am fünften Advent.
Sie berührt die Herzen
Obwohl sie wohl nie einen Literaturpreis gewinnen werde, könne sie sich auf eine sehr treue Leserschaft verlassen. An einer Lesung habe einmal eine Besucherin zu ihr gesagt: «Dr Pris vo üsnä Härzä händ Sie scho lang.» In erster Linie schreibt Blanca Imboden Unterhaltung – aber manchmal seien auch Denkanstösse und Tiefgang mit drin. Ihrem typischen Stil mit kurzen und prägnanten Sätzen bleibt die Autorin auch in ihrem neusten Werk treu.