Jonathan Schmid zum Dritten
11.06.2024 SportAUSDAUERSPORT Am Samstag fand die 21. Ausgabe des Niesen-Treppenlaufes statt. Bei den Herren und den Damen siegten zwei aus dem Frutigland und auch der einheimische Nachwuchs zeigte, dass mit ihm zu rechnen ist.
MICHAEL SCHINNERLING
Es war noch kühl, als ...
AUSDAUERSPORT Am Samstag fand die 21. Ausgabe des Niesen-Treppenlaufes statt. Bei den Herren und den Damen siegten zwei aus dem Frutigland und auch der einheimische Nachwuchs zeigte, dass mit ihm zu rechnen ist.
MICHAEL SCHINNERLING
Es war noch kühl, als Jonathan Schmid am Samstagmorgen um 7.30 Uhr loslief. Er war bis in die Haarspitzen motiviert und wollte diesen Lauf unbedingt gewinnen. Entsprechend fokussiert lief er und liess der Konkurrenz keine Chance. Mit einer Zeit von 57:22 kam der Adelbodner völlig «ausgepumpt» ins Ziel. Damit war er über vier Minuten schneller als der Zweitplatzierte Jérémie Lehner. Für Schmid war es nach 2017 und 2022 der dritte Sieg beim Niesen-Treppenlauf. 2017 stoppte die Uhr bei 1:20:1 und 2022 bei 59:04. «Letztes Jahr konnte ich nach einem Beinbruch nicht teilnehmen, diesmal wollte ich wieder gewinnen. Wichtig war, dass ich meinen Rhythmus vom Start bis zum Ziel halten konnte», so der Adelbodner. Für die Aeschinerin Christine Müller galt das Gleiche. Mit einer Zeit von 1:16:09 siegte sie in ihrer Kategorie zum zweiten Mal in Folge. Ihr Erfolgsrezept: «Ich bin gerne und viel in den Bergen. Hinzu kommt meine mentale Stärke.» Die drittplatzierte Edith Zurbrügg liess wissen: «Ich werde jedes Jahr langsamer, aber für mich ist es ein Erlebnis, dabei zu sein.» Laura Schmid aus Frutigen, die zum dritten Mal am Start war, freute sich über ihren fünften Rang und fand: «Das ist eine coole Challenge und ein sehr spezieller Lauf.»
Elmo und Gian Frei waren gut vorbereitet
Die beiden Kandersteger Brüder Gian (16) und Elmo (14) Frei liefen Bestzeiten. Elmo wurde mit seinem siebten Rang zweitbester Frutigländer und Gian mit Rang 10 drittbester Frutigländer bei den Herren. Elmo hatte erst im April die Skitourensaison beendet, auf der er bereits sehr viele Höhenmeter sammeln konnte. Zudem hatte er noch viel Aufbautraining für die Laufsaison absolviert. Gian hatte sich im Winter mit Crossläufen und im Frühling mit mehreren Berg- und Strassenläufen vorbereitet. Ausserdem hatte er an einem Trainingslager mit dem Berg- und Traillauf-Nationalteam teilgenommen. «Wir waren beide mit unserem Lauf zufrieden», meinten die Brüder. Kollege Ursin Wohler hatte den Ehrgeiz, beim Staffellauf am Freitag schneller als seine Schwester zu sein – und lief tatsächlich zwei Sekunden schneller.
Newcomer Sunny Rauber
Der Frutiger Sunny Rauber ist beim EHC Kandersteg als zielstrebiger Stürmer bekannt. Am Samstag bewies er, dass er auch Biss hat, um die Tortur des Treppenlaufs zu überstehen. «Es wird sicher Höhen und Tiefen geben, dessen bin ich mir bewusst. Ich werde versuchen, mein Bestes zu geben», sagte der Frutiger vor dem Lauf. Seine Eltern waren am Morgen dabei, um ihn zu unterstützen. Sein Ziel war es, unter zwei Stunden zu laufen, am Ende waren es 2:03:15. «Mein Fehler war, dass ich zu schnell startete und dann unterwegs mein Tempo anpassen musste. Ich bin aber froh, es ins Ziel geschafft zu haben», so Rauber hinterher.
Veranstalter im Glück
Niesenbahn-Geschäftsführer Urs Wohler war am Samstag wie die Läufer in einem emotionalen Hoch. «Was ist Glück?», fragte er, um gleich selbst zu antworten: «Schaut euch das sonnige Wetter an und die vielen glücklichen Sportler. Das Beste: Alle blieben unfallfrei.» Die vielen positiven Rückmeldungen machten Wohler und sein Team ebenfalls glücklich. «Jeder Mitarbeiter hier lebt den Anlass, das spüren die Leute. Und die Emotionen der Läufer aus 27 Nationen zu erleben, ist unglaublich.»
Ranglistenauszug
Einzelrennen Samstag (Overall)
Damen: 1. Christine Müller Aeschi, 1:16:09; 3. Edith Zurbrügg, Adelboden, 1:22:02; 5. Laura Schmid, Frutigen. 1:24:31. Herren: 1. Jonathan Schmid, Adelboden, 57:22; 7. Elmo Frei, Kandersteg, 1:07:35; 10. Gian Frei, Kandersteg, 1:08:42; 27. Matteo Trachsel, Reichenbach, 1:16:36; 33. Adi Haueter, Adelboden, 1:19:56; 34. Anne Jan Roeleveld, Frutigen, 1:32:39; 43. Fred Lörtscher, Frutigen, 1:24:27; 72. Patrick Knapp, Aeschi, 1:31:31; 84. Martin Fankhauser, Adelboden, 1:35:56; 97. Ciril Pieren, Adelboden, 1:39:38; 164. Matthias Zürcher, Aeschi, 1:57:53; 168. Octavian Toma, Aeschi, 2:00:11; 175. Sunny Rauber, Frutigen, 2:03:15; 188. Philipp Stoller, Frutigen, 2:09:10.
Die vollständigen Ranglisten finden Sie unter www.frutiglaender.ch im Bereich Web-Links.


