An der Mitgliederversammlung der Heilpädagogischen Schule Niesen (HPS) gingen die üblichen Traktanden glatt über die Bühne. Interessant waren vor allem die Informationen zum geplanten Neubau am Standort Spiez – eine beinahe unendliche Geschichte.
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An der Mitgliederversammlung der Heilpädagogischen Schule Niesen (HPS) gingen die üblichen Traktanden glatt über die Bühne. Interessant waren vor allem die Informationen zum geplanten Neubau am Standort Spiez – eine beinahe unendliche Geschichte.
KATHARINA WITTWER
Seit dem 1. Januar 2022 sind sonderpädagogische Einrichtungen und Massnahmen nicht mehr in der Gesundheits-Sozial- und Integrationsdirektion angesiedelt, sondern unterstehen der Bildungs- und Kulturdirektion des Kantons Bern. Damit wurde auch die Heilpädagogische Schule Niesen (HPS) Teil der Volksschule. «Seither fühlen wir uns besser verstanden und gut aufgehoben – unter anderem deshalb, weil uns die Gehälter der Lehrpersonen eins zu eins nach Aufwand vergütet werden, selbst wenn die Kinderzahl schwankt», zeigte sich Vorstandsmitglied Iris Fuchs erleichtert. Nun sei es einfacher geworden, ein Budget zu erstellen und auch einzuhalten. Die Gesamtrechnung 2022 schliesst denn auch mit einem Plus von 112 000 Franken ab, das Eigenkapital beträgt rund 341 000 Franken.
Einst 162 Mitglieder
Zum Staunen und Schmunzeln regte die Chronik an, die Vereinspräsident Roland Teuscher zusammengestellt hatte. An beiden Standorten in Frutigen und in Spiez gab es in den nunmehr 59 Jahren mehrmals Zusammenschlüsse, Abspaltungen und Namensänderungen, bis 2013 die bisher eigenständigen Trägerschaften zur heutigen HPS Niesen verschmolzen. Mitglieder sind sämtliche Gemeinden im Verwaltungskreis Frutigen-Niedersimmental, einige Frauenvereine, die Stiftung Bubenberg, Spiez, die ArWo Frutigland sowie die Stiftung insieme Thun Oberland. Anders sah es 1968 aus: Damals zählte der Verein «Heilpädagogische Sonderschule Frutigen» 146 Einzelund 16 Kollektivmitglieder.
Per 31. Dezember 2022 wurden insgesamt 27 SchülerInnen im Alter von 5 bis 18 Jahren unterrichtet. In den neu renovierten Räumen des Frutiger Widi-Schulhauses besuchten insgesamt 17 Kinder drei Klassen, in Spiez 10 Kinder zwei Klassen.
Machbarkeitsstudie in Arbeit
Schon lange genügen die Lokalitäten beim Schulhaus Hofachern in Spiez den heutigen Anforderungen nicht mehr. Seit Jahren ist deshalb ein Ausschuss – inzwischen unter der Führung der Gemeinderätin Ursula Zybach – bestrebt, eine Lösung zu finden. Verschiedene Projekte wurden aufgenommen und aus verschiedenen Gründen wieder verworfen. «Im Moment läuft eine Machbarkeitsstudie, die hoffentlich weiterverfolgt werden kann», so die Vorsteherin des Ressorts «Vizepräsidium und Finanzen». Geplant ist, die jetzigen Gebäude abzureissen und auf dem gleichen Gelände ebenfalls das Pädagogische Zentrum für Hören und Sprache Münchenbuchsee (HSM), das derzeit in Spiez in einem Provisorium untergebracht ist, sowie eine Kita und eine Tagesschule zu integrieren. Bis es so weit ist, sind jedoch noch mehrere Hürden zu überwinden.