Alphornspielen inmitten einer atemberaubenden Landschaft. Die Verbindung von Klang und Panorama ist in Kandersteg magisch. Und dass man bei den Alphorntagen bei den Alphorn-Dozenten Mike Maurer und Sami Lörtscher viel Neues lernen konnte, machte das Ganze noch schöner. ...
Alphornspielen inmitten einer atemberaubenden Landschaft. Die Verbindung von Klang und Panorama ist in Kandersteg magisch. Und dass man bei den Alphorntagen bei den Alphorn-Dozenten Mike Maurer und Sami Lörtscher viel Neues lernen konnte, machte das Ganze noch schöner.
Ende August konnten in Kandersteg 22 AlphornspielerInnen ihr Wissen rund um Ansatz- und Blastechnik, Klangpflege, Intonation, Zusammenspiel, Gestaltung und Literatur erweitern und vertiefen. Im Halbkreis standen sie beim Oeschiwald mit Blick zum Gällihorn und übten. Alphorn spielen beginnt mit einem tiefen Atemzug und ist eine faszinierende Mischung aus Technik, Körpergefühl und musikalischem Ausdruck. Die Tonhöhe wird durch die Spannung der Lippen und die Luftmenge gesteuert, ähnlich wie bei Trompete oder Posaune. «Und ganz wichtig sind die vier L des Alphornspiels: leicht, lose (zuhören), locker und leise», begann Mike Maurer mit seinen Erklärungen. «Dann brauchte es Luft. Eine tiefe Atmung aus dem Zwerchfell sorgt für einen stabilen Luftstrom, dazu kommen Leidenschaft zum Ausdruck und dem Gefühl.
Mit Herz zu spielen und die Musik wirken lassen. Und nicht zu vergessen ist die Liebe zum Instrument, zur Tradition, zur Musik», kam von Maurer. Dies nahmen sich die Kursbesucher zu Herzen und setzten alles beim Stück «Echo vom Schwyzerhof» von Kursleiter Sami Lörtscher um. Das Alphorn entfaltet seinen vollen Klang in freier Landschaft. Deswegen wird, wenn möglich, immer im Freien geprobt und Konzerte gegeben.
Vier intensive Tage
Der Alphornkurs richtete sich an alle Alphornspieler, ob Anfänger oder Fortgeschrittene. Mit einem Mix aus intensiven Proben und Konzerten führten die beiden Dozenten den Kurs durch. Angefangen mit dem Eröffnungskonzert der Alphorngruppe «Echo vo Fründe» am Mittwochabend. Am Donnerstag ging es weiter mit dem Alphornkonzert der Dozenten Mike Maurer und Sami Lörtscher.
Im Anschluss hiess es «Schnuppern für Gwundrige». Die beiden musikalischen Höhepunkte gab es am Samstag mitten in Kandersteg und am Nachmittag beim Berghaus Elsigenalp beim gemeinsamen Schlusskonzert. «Das Konzert in Kandersteg war gewaltig und viele Leute blieben stehen, um zuzuhören. Wir sagen herzlichen Dank an das Berghaus-Team, dass wir dort spielen durften. Es ist nicht selbstverständlich, dass man uns so herzlich in Empfang nimmt», so Maurer. Auch die Teilnehmer waren zufrieden: Der Frutiger Berchtold Bühler war heuer zum achten Mal dabei: «Es ist eine einzigartige Möglichkeit, in so einer grossen Gruppe spielen zu können.
Zudem ist es sehr inspirierend, gemeinsam Alphorn zu spielen. Und wir hatten zwei Lehrer, die sich sehr gut ergänzten», so der 70-jährige, der seit acht Jahren Alphorn spielt. «Für uns war die Krönung am Samstag die Uraufführung von Lörtschers «Echo vom Schwyzerhof». Und beim Appenzeller-Zäuerli spielten nur wenige die Melodiestimmen und viele Alphörner die Begleitstimmen. Das ging bei mir ganz tief rein und es wurde sehr emotional», so Mike Maurer. Weitere Stücke wie «Der Kanderstäger», «Am Stubetisch» und «Am Grimselpass» wurden vorgetragen. «Sehr zur Freude der vielen Leute, die stehen blieben und alles fotografisch festhielten. Dafür haben wir drei Tage intensiv geprobt, um eine hohe Qualität spielen zu können und ein gutes Live-Erlebnis zu bieten», kam vom Dozenten. «Für die grosse Unterstützung durch Kandersteg Tourismus in den letzten zwölf Jahren danken wir herzlich.» Er freute sich über die spürbare Begeisterung: «So etwas tut gut und ist der Lohn für die vielen Übungsstunden.»
MICHAEL SCHINNERLING