Am Aeschimärit und an Adventsausstellungen verkauft Ruth Portenier Brot, Konfitüre, Sirup, eingelegte Kürbisse und Täschli aus buntem Baumwollstoff oder aus Wachstuch. Was als Hobby angefangen hat, ist seit zehn Jahren ein kleines Business mit dem Namen «mit ...
Am Aeschimärit und an Adventsausstellungen verkauft Ruth Portenier Brot, Konfitüre, Sirup, eingelegte Kürbisse und Täschli aus buntem Baumwollstoff oder aus Wachstuch. Was als Hobby angefangen hat, ist seit zehn Jahren ein kleines Business mit dem Namen «mit Härz gmacht».
KATHARINA WITTWER
Für die Bauerntochter Ruth Portenier war es seit jeher selbstverständlich, dass alles, was im Garten und auf dem Hof wächst, verwertet wird. Jahrelang kochte sie für den mehrköpfigen Haushalt, am liebsten natürlich Gemüse, Kartoffeln und Obst aus dem eigenen Garten. Nach wie vor steht jeden Morgen selbstgemachte Konfitüre auf dem Tisch.
Dienstag ist Backtag
«Vor nunmehr zehn Jahren – wir waren manchmal nur noch vier Personen am Tisch – begann ich, unser eigenes Brot zu backen. Damals kam Dinkel auf und wurde stark gefördert. Ich war neugierig und besuchte Backkurse», erzählt die Aeschinerin während des Teigknetens in ihrer Küche. Vor allem der Lehrgang am Inforama Hondrich sei ein Meilenstein gewesen, blickt sie zurück. Da zu dieser Zeit gleich mehrere Kinder in der Nachbarschaft flügge wurden, kehrten einige Mütter ins Berufsleben zurück. Porteniers wohnen weit weg vom Dorf und dem nächstgelegenen Laden. «Am Montag hat man oft noch Brot oder Züpfe vom Wochenende. Am Dienstag jedoch ist der Brotkorb leer. Statt auswärts einer Arbeit nachzugehen, begann ich nun, am Dienstagvormittag zu backen und lieferte die Brote auf Bestellung an die Neu-Berufstätigen.
Beim Dinkel geblieben
Während einiger Jahre pflanzte ein Biolandwirt in der Gemeinde Dinkel an. Damals bezog Portenier das Mehl direkt bei ihm. Doch da für ihn Aufwand und Ertrag nicht mehr übereinstimmten, beendete er sein Projekt. «Das bedauerte ich sehr, doch gleichsam verstand ich ihn. Seither kaufe ich konventionelles Urdinkelmehl im Mühlistübli Steffisburg.»
Die Hobbybäckerin ist bewusst bei Kleinmengen geblieben. Heute hat sie drei verschiedene Mischungen Teig für insgesamt neun kleine Brote geknetet. Sorgfältig formt sie die Laibe und gibt sie in Cakeformen. Eine Vergrösserung ihres Geschäftes kam nie in Frage, denn beim Brot backen mag sie es sehr, die Arbeitsschritte von Hand zu tätigen.
«Mit Härz gmacht»
In ihrem Garten und im «Pflanzblätz» hinter dem Haus gedeihen verschiedene Beeren und Kräuter, woraus Ruth Portenier Konfitüre, Gelee, Eistee oder Sirup herstellt. Zucchini oder Kürbisse werden süss-sauer eingemacht, das Apfelmus aus den Klaräpfeln mundet und Quitten darf sie bei ihrem Bruder holen. Gibt es eine Missernte, erhält sie das Fehlende oft geschenkt. «Ich bleibe ganz bewusst beim Einheimischen und kaufe weder Ananas noch andere Südfrüchte für exotische Rezepte, denn das ergibt für mich keinen Sinn», so ihr Credo.
Ruhen die Garten- und Konservierungsarbeiten, sitzt Ruth Portenier an der Nähmaschine und schneidert Lunchbags, Brotsäckli, kleine Täschli, Kosmetikpads oder weitere trendige Accessoires aus bunter Baumwolle oder aus Wachstuch. «In diesem kleinen Rahmen zu produzieren, ermöglicht es mir, kreativ zu bleiben. So bereitet mir mein Hobby Spass.»
Weitere Infos zu Shop und Produkten finden Sie unter www.frutiglaender.ch in den Web-Links.