Zum ersten Mal führten die Schulen im Kandertal einen gemeinsamen Weiterbildungstag durch. Auf dem Widi-Areal konnten sich letzten Mittwoch rund 300 PädagogInnen zu verschiedenen Themen fortbilden – ob stimmlich, handwerklich oder inhaltlich.
MARIA ...
Zum ersten Mal führten die Schulen im Kandertal einen gemeinsamen Weiterbildungstag durch. Auf dem Widi-Areal konnten sich letzten Mittwoch rund 300 PädagogInnen zu verschiedenen Themen fortbilden – ob stimmlich, handwerklich oder inhaltlich.
MARIA STEINMAYR
Am vergangenen Mittwoch trafen sich 277 Lehrpersonen auf dem Schulareal Widi, um voneinander und vor allem miteinander zu lernen. Jede Lehrerin und jeder Lehrer ist dazu verpflichtet, jährlich Fortbildungen zu besuchen. Weil diese meist ausserhalb des Tals stattfinden, entstand bei einer Schulkonferenz die Idee, einen Fortbildungstag vor Ort zu organisieren. Dieser wurde von den Schulleitungen folgender Schulen gemeinsam durchgeführt: Bäuertschulen, Kandergrund und Kandersteg, Kanderbrück, Reichenbach, Oberstufenschule Frutigen, Adelboden, Erlebnis.Schule, HPS Niesen, MR Kander- und Engstligental, Widi.
«So viele? Wir haben doch Lehrermangel»
Beatrice Badertscher, Co-Schulleiterin Widi, erzählte in ihrer Begrüssungsrede von einem Gespräch mit einer Schülerin der 5. / 6. Klasse. Diese wollte wissen, ob sich in der Widi-Turnhalle wirklich knapp 300 Lehrpersonen treffen. Auf die Bejahung der Schulleiterin folgte die erstaunte Antwort der Schülerin: «So viele? Wir haben doch Lehrermangel.» Dies brachte den gut gefüllten Saal bereits zu Beginn des Weiterbildungstags zum Lachen.
Die Zeiten für Lehrpersonen sind und bleiben herausfordernd. Ein grosses Thema ist nach wie vor der Lehrermangel, doch auch Veränderungen wie etwa die Digitalisierung erfordern Zeit und Anpassung. Die Frutigländer SchulleiterInnen zeigten sich trotz aller Herausforderungen zuversichtlich: «Ich denke, wir sind auf einem guten Weg», sagte Patrick Teutschmann, Schulleiter der Bäuertschulen. Aufbruchstimmung herrscht auch bei Bruno Grossen, dem Schulleiter der Schule Reichenbach. «Wir stehen definitiv nicht auf verlorenem Posten. Unser Ziel ist es, uns zu verbessern – und das funktioniert am besten gemeinsam.» Alle beteiligten Schulen arbeiten gemäss Grossen eng zusammen, ein Konkurrenzdenken herrsche nicht.
«Ich nehme sehr viel mit»
Von Singen und Basteln über Präsenz im Schulalltag und den Umgang mit Betäubungsmitteln bis hin zu Sport und Erster Hilfe im Unterricht: das Programm war sehr vielfältig. «Uns war wichtig, dass für jeden etwas dabei ist», erklärt Roman Strähl, Co-Schulleiter der Oberstufenschule Frutigen. «Ich denke, das haben wir geschafft.»
Die TeilnehmerInnen zeigten sich begeistert von den praxisbezogenen Kursen und neuartigen Unterrichtsformen. «Es ist grossartig, hier Dinge zu lernen, die ich bereits morgen ohne grossen Aufwand anwenden kann», war eine Lehrerin aus Reichenbach beeindruckt. Eine andere aus Frutigen freute sich ebenfalls über die vielen Inputs: «Ich nehme sehr viel von diesem Tag mit.» Beim gemeinsamen Mittagessen konnten sich die vielen TeilnehmerInnen über ihren Alltag und über neue Idee austauschen, miteinander diskutieren und sich untereinander vernetzen.