«Übernachtungen weiterhin steigend»
02.05.2025 Frutigen, TourismusAn der Hauptversammlung von «Frutigen Tourismus» blickte man auf ein ereignisreiches Jahr zurück. Besonders spannend war die Präsentation einer Vision, die für die Region von beträchtlicher Bedeutung wäre.
Am vergangenen Mittwoch ...
An der Hauptversammlung von «Frutigen Tourismus» blickte man auf ein ereignisreiches Jahr zurück. Besonders spannend war die Präsentation einer Vision, die für die Region von beträchtlicher Bedeutung wäre.
Am vergangenen Mittwoch begrüsste Samuel Marmet, Präsident von Frutigen Tourismus die Anwesenden zur Hauptversammlung im Hotel Landhaus Adler. Die ersten Punkte auf der Traktandenliste wurden zügig behandelt und einstimmig genehmigt. «Das Jahr 2024 war ein ereignisreiches», charakterisierte Marmet dieses.
Wintersaison 2023/24
Die Wintersaison 2023/24 bleibe in sehr schneearmer Erinnerung. Die Temperaturen seien zu hoch und der Schnee sei dauerhafte Mangelware. «Der knappe Schneefall verlangte von den Pistenmitarbeitern viel Flexibilität und Fachkenntnis, um mit der kleinen Menge Schnee, die Pisten sicher und fahrbar zu präparieren», erklärte der Präsident.
Tropenhaus
Im März sei der Verein Frutigen Tourismus informiert worden, dass das Tropenhaus ab Ende Mai die Tore zum Restaurant, zur Ausstellung, zum Shop und zu den Anlagen mit den tropischen Pflanzen schliessen würde.
Aus touristischer Sicht bedauert der Verein diesen Entscheid ausserordentlich. Das Tropenhaus sei für die Gäste aus der gesamten Region eine gute Schlechtwetterattraktion gewesen. Für Tagestouristen, Gruppen- und Firmenausflüge als auch für die Feriengäste vor Ort, war habe das Tropenhaus die Destination bereichert.
«So mancher Tropenhaus-Fan hat sich noch eine Pflanze als Erinnerung oder auch aus Wehmut zu eigen gemacht», erinnerte sich Samuel Marmet.
Freilichtspiele Tellenburg-Frutigen
Die Freilichtspiele Tellenburg-Frutigen fanden im Sommer 2024 am alten BLS-Bahnhof in Frutigen statt. Das Stück, «Lötschberg – Ein Tal im Aufbruch» war an allen 26 Vorstellungen restlos ausverkauft, zum Teil wurden sogar bis zu 30 zusätzliche Stühle bereitgestellt. Dank des grossen Engagements der ganzen Crew seien die Freilichtspiele ein voller Erfolg gewesen und hätten Gäste von nah und fern sowie Einheimische begeistert.
Übernachtungen
Die Übernachtungszahlen sind laut «Frutigen Tourismus» in der Gemeinde Frutigen weiterhin steigend. «Im 2024 konnten wir in der Gemeinde Frutigen mehr Übernachtungen verbuchen als im 2023», freute sich Marmet.
Vereinsforum
Im November fand in der Sporthalle Widi in Frutigen zum ersten Mal ein Vereinsforum statt. Laut Organisatoren waren viele Aussteller vor Ort, auch der Verein Frutigen Tourismus war mit einem Stand vertreten. Trotz des schönen Wetters hätten sich «überraschend viele Besucher» eingefunden.
Dorfverschönerung
Mit der ersten Etappe des Ausbaus der Kantonsstrasse konnte auch die Dorfverschönerung erweitert werden. Der Blumenschmuck und die Fahnen, wie auch die Winterbeleuchtung «verleihen unserer Dorfstrasse eine freundliche Note», erklärte der Vereinspräsident. Der «Willkommensstein» wurde von der Bildhauerei Bätscher aus Frutigen gespendet.
Jahresrechnung
Die Jahresrechnung für das Jahr 2024 präsentierte sich erfreulicherweise mit einem Reingewinn von 5734 Franken, obwohl ein Defizit von – 12 660 Franken budgetiert worden war. Waren zum Beispiel für Wanderwege und Anlagen im Budget noch 13 450 Franken veranschlagt worden, schlugen diese letztendlich nur mit 6828 Franken zu Buche.
Wiederwahl
Bei der Wiederwahl von Präsident Samuel Marmet, Vorstandsmitglied Chrigel Zenger und den beiden Revisoren Heidi Zimmermann und Urs Grossen gab es keine Diskussionen.
Jahresückblick Tourismus Adelboden-Lenk-Kandersteg
Danach blickte Dominique Lüthy, Geschäftsführer «TALK AG», auf das vergangene Jahr zurück. Die Strategie «365 Tage», habe man weiter forciert. «Um unsere «365 Tage»-Strategie weiter voranzutreiben, war ein entscheidender Schritt die Ergänzung unseres Bildmaterials», so Lüthy. Mit gezielten Produktionen habe man diese Lücke schliessen und damit die Kampagnen noch stärker auf die Nebensaison ausrichten. können.
Ein Beispiel dafür sei die gemeinsame Kampagne mit Schweiz Tourismus und Lenk Simmental-Tourismus: Unter dem Motto «Nach der Tour ist vor der Tour» entstand eine stimmungsvolle Herbst-Bildwelt für das Weitwandern. «Auch digital haben wir einen Meilenstein erreicht: Seit Mai 2024 ist die neue Destinations-Website live. In einem 18-monatigen Projekt haben wir die vier Ortsseiten und die Destinationsseite zu einer ganzjährigen Plattform vereint. Sie bietet Gästen umfassende Informationen – und die Möglichkeit, sich bereits im Vorfeld und vor Ort optimal zu orientieren», so der Geschäftsführer.
Doch das seien nur einige der Massnahmen, die dazu beitragen würden, die Nebensaison nachweislich zu stärken. Ein weiterer wichtiger Faktor seien Gäste aus fernen Ländern: «Sie reisen ausserhalb der Schweizer Ferienzeit und verlängern so die Saisonzeiten. Unsere Sales-Reisen sind bereits etabliert. Neu ist jedoch, dass auch VertreterInnen der Bergbahnen begleiten. Diese Entwicklung zeigt nicht nur auf, dass auch Leistungsträger in neue Märkte investieren, sondern wie zentral die Zusammenarbeit mit unseren Partnern ist», erläuterte Lüthy.
Neue Formate
Mit Formaten wie dem «Adelboden Höck» oder den «Kandersteger Kaminfeuergesprächen» haben die Verantwortlichen eine Plattform geschaffen, die den Partnern «Raum für Anliegen und Ideen» bieten soll – mit dem gemeinsamen Ziel, «die Zukunft der Orte nachhaltig zu gestalten».
Auf besonderes Interesse stiess im Anschluss die Präsentation von Chrigel Zenger, Geschäftsführer Elsigenalpbahnen AG und Mitglied der IG Luftseilbahn Kandersteg-Elsigenalp.
Um das Projekt «Neue Seilbahn» sei es in letzter Zeit eher ruhig geworden. «Das bedeutet jedoch nicht, dass es stillgelegt wurde», so Zenger. Das gegenteil sei der Fall: Nachdem die Machbarkeitsstudie positiv ausgefallen sei, beschäftige sich die IG nun konkret mit der Finanzierung. Zenger veranschaulichte eindrücklich, wie die geplante Luftseilbahn aussehen könnte. Sollte dieses Projekt tatsächlich realisiert werden, würde dies Auswirkungen für die Tourismusregion und das Skigebiet Elsigen bedeuten.
Präsident Samuel Marmet dankte allen Partnern. Es sei wichtig, dass man einander helfe, gemeinsame Ziele in Angriff nehme und die Gastfreundlichkeit hochhalte.
MONYA SCHNEIDER