Discounter boomen
29.06.2018 Region, WirtschaftDie 7. «Growth from Knowledge»-Handelstagung stand unter dem Motto «Strategien für den Handel in Zeiten der Digitalisierung». Die Diskussionen mit gegen 250 Teilnehmenden bewegten sich um eine Branche unter Druck – und mit Chancen.
Die Erhebungen des Forschungs- und ...
Die 7. «Growth from Knowledge»-Handelstagung stand unter dem Motto «Strategien für den Handel in Zeiten der Digitalisierung». Die Diskussionen mit gegen 250 Teilnehmenden bewegten sich um eine Branche unter Druck – und mit Chancen.
Die Erhebungen des Forschungs- und Analysepartners «Growth from Knowledge» (GfK) zeigen: Die Umsätze im Schweizer Detailhandel sanken auch im 2017, jedoch mit einem Minus von 0,9 Prozent weniger stark als in den beiden Vorjahren. Erstmals rückläufig zeigte sich auch der Markt für Güter des täglichen Bedarfs (Food und Near-Food), während sich das Non-Food-Geschäft stabilisierte.
Dynamische Discounter, solide Grossverteiler
Blickt man auf die Hitliste der Schweizer Detailhändler, so ist sofort ersichtlich, dass die Discounter unter allen Anbietern am erfolgreichsten arbeiteten. Alle drei – Denner, Aldi Suisse und Lidl – konnten ihre Umsätze gegenüber dem Vorjahr deutlich steigern. Von den Top Ten mussten nur Migros und Ikea ein kleines Minus hinnehmen.
Migros und Coop verbleiben unangefochten an der Spitze. Am eindrücklichsten bewegte sich erneut Lidl Schweiz nach vorne. Die neue Nummer 7 unter den Schweizer Händlern rückte von Platz 9 vor. Mit einer Umsatzzunahme von über 10 Prozent auf 1060 Millionen Franken übertrumpfte Lidl alle Konkurrenten.
Lädelisterben, aber nicht in allen Branchen
Seit dem Jahr 2010 sind nach GfK-Hochrechnungen rund 6000 Verkaufsstellen verschwunden. Im Gegensatz dazu bieten heute über 10 000 Schweizer-Onlineshops – nebst Millionen von internationalen E-Shops – ihre Produkte und Dienstleistungen an. Was früher und in den letzten Jahren im Lebensmittelhandel passierte – das Lädelisterben –, hat nun auch den Non-Food-Sektor erfasst. Zu kleine oder unklar positionierte Firmen und Marken kommen unter die Räder. Verlierer ist vor allem der Fachhandel, sowohl im Lebensmittel- wie im Non-Food-Bereich. Am meisten Verkaufsstellen schloss die Post.
Aber es gibt auch Gewinner. Die Discounter eröffneten neue Verkaufsstellen und die Convenience- und Tankstellenshops legten um rund 12 Prozent zu. Parfümerien / Körperpflegegeschäfte legten sogar um 26 Prozent zu.
On- und offline verknüpfen
Der Verdrängungskampf in einem gesättigten Markt wird sich 2018 weiter fortsetzen, wenn auch unter wieder etwas positiveren Vorzeichen: In den ersten fünf Monaten des Jahres erzielte der Schweizer Detailhandel gemäss GfK-Markt-Monitor ein leichtes Umsatzplus von 0,7 Prozent. Zusätzlich zum Einkaufstourismus, der auf hohem Niveau stagniert, gehört die Digitalisierung zu den grössten Herausforderungen der Detailhändler. Im Distanzhandel (Onlineund Versandhandel) wurden 2017 bereits 8,6 Milliarden Franken umgesetzt – rund zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Klar ist: Die Volumina im Netz wachsen zulasten des stationären Handels. Behaupten werden sich diejenigen Marktteilnehmer, die On- und Offline-Bereich effizient miteinander verknüpfen.
PRESSEDIENST GFK