Im «Gruebi» hat bald ein Politiker das Sagen
04.01.2019 Adelboden, Wirtschaft, TourismusIm Sommer soll das sanierte Freibad wieder öffnen – der neue Betreiber steht mittlerweile fest. Um Technik, Sicherheit und kulinarische Belange wird sich künftig ein Frutiger Grossrat kümmern.
HANS RUDOLF SCHNEIDER
Derzeit ist das Freibad Adelboden eine Baustelle. ...
Im Sommer soll das sanierte Freibad wieder öffnen – der neue Betreiber steht mittlerweile fest. Um Technik, Sicherheit und kulinarische Belange wird sich künftig ein Frutiger Grossrat kümmern.
HANS RUDOLF SCHNEIDER
Derzeit ist das Freibad Adelboden eine Baustelle. Aus alt wird quasi neu. Mit der Investition von 4,7 Millionen Franken soll das Gruebibad weitgehend so aussehen, wie es der Ingenieur Beda Hefti vor fast 90 Jahren erstellt hat. Für den Erfolg ist aber nicht nur die passende Infrastruktur nötig, auch der Betreiber kann viel dazu beitragen. Und für die nächsten Jahre heisst dieser Martin Egger.
Zwei Betriebe kombinieren
Noch ist vieles offen für Egger, er hat den Zuschlag von der Gemeinde als Bad-Besitzerin erst gerade erhalten. «Mein Ziel war seit Längerem, mich selbstständig zu machen. Mit dem Restaurant Stäghorn Engstligenalp habe ich einen Winterbetrieb, mit dem Gruebi nun einen Sommerbetrieb. Das ist ideal.» Der Frutiger glp-Grossrat wird seine heutige 30-Prozent-Anstellung bei der Post überdenken, um sich eventuell voll um sein Unternehmen zu kümmern. «Aber das müssen wir jetzt alles noch koordinieren und organisieren», ist er sich des Aufwandes bewusst. Auch mit dem «Stäghorn»-Personal wird er reden, er möchte dieses im Sommer im Bad einsetzen. Die Freibad-Öffnungszeiten sind jeweils von Juni bis September.
Vertrag für fünf Jahre
Das Bad soll von der Saison 2019 an nicht nur technisch wieder Instand gestellt sein, sondern mit dem 50-m-Becken und dem Sprungturm noch mehr Leute anlocken (der «Frutigländer» berichtete). Bisher hat der Schwimmklub das Schwimmbad geführt und Ruedi Buchser von der Kiosk Treff GmbH das Restaurant. Der Klub war auch massgebend dafür besorgt, dass das Bad 2012 nicht geschlossen wurde. Nach der Sanierung sieht er sich aber nicht mehr in der Lage, den Betrieb weiterzuführen. Die öffentliche Ausschreibung erfolgte im letzten Herbst. Wie Gemeindeschreiberin Jolanda Lauber Ende September sagte, hätten sich mehrere Bewerber gemeldet. In der letzten Gemeinderatssitzung im alten Jahr wurde nun Martin Egger gewählt, der Vertrag ist dabei auf fünf Jahre ausgelegt.
Konkret wird er im Auftrag der Gemeinde das Freibad betreiben. Das ist in einem Nutzungsvertrag festgelegt, da der Betrieb mit Geldern der öffentlichen Hand und des Tourismus finanziert wird. Den Restaurationsbetrieb führt Egger hingegen auf eigene Rechnung. «Das Ganze wird spannend, schliesslich sind wir auch für den technischen Unterhalt und die Sicherheit im Bad verantwortlich. Als Bademeister werden mich die Gäste aber kaum sehen», meint Egger augenzwinkernd. «Dafür gibts Profis.»
Eintrittspreis noch offen
Ausser dem Betreiber wird auch das Eintrittsregime neu sein: Wie die Gemeinde bestätigt, soll künftig Eintritt verlangt werden. «Wieviel das sein wird, ist derzeit noch offen», sagt Jolanda Lauber. Ausgenommen davon sind Besucher mit der Gästekarte und die Einheimischen mit dem «hiesigs Chärti» – diese haben wie bisher freien Zutritt ins Gruebibad.