Saisonstart in der Skiregion gelungen
10.01.2020 Region, TourismusDas Wetter hat zu Saisonbeginn teilweise verrückt gespielt. Die Besucherzahlen der Festtage lassen die grossen Bahnbetreiber aber strahlen. Und auch alternative Angebote fanden grossen Anklang.
HANS RUDOLF SCHNEIDER
Gut 50 Skigebiete sind vom Schweizer Seilbahnverband ...
Das Wetter hat zu Saisonbeginn teilweise verrückt gespielt. Die Besucherzahlen der Festtage lassen die grossen Bahnbetreiber aber strahlen. Und auch alternative Angebote fanden grossen Anklang.
HANS RUDOLF SCHNEIDER
Gut 50 Skigebiete sind vom Schweizer Seilbahnverband befragt worden. Das Fazit der Stichproben für die Zeit von Saisonbeginn bis am 31. Dezember ist für die Branche sehr erfreulich: Schweizweit stiegen im Fünfjahresvergleich die Ersteintritte um 17,1 Prozent und der Umsatz aus dem Personentransport um 18,3 Prozent. Erwähnt werden muss allerdings, dass in den letzten fünf Jahren zwei ungewöhnlich schwache Saisonstarts verzeichnet wurden, was die Zahlen relativiert.
Bei der Anzahl Gäste sind fast alle Regionen stärker geworden: Das Tessin mit rekordverdächtigen + 144 Prozent, die Waadtländer und Freiburger Alpen mit + 47,7 Prozent, das Bündnerland mit + 23,1 Prozent und das Berner Oberland mit + 15,5 Prozent. Nur das Wallis liegt mit + 8 Prozent deutlich unter dem Wachstumsdurchschnitt. Beim Umsatz liegt das Oberland mit + 28,6 Prozent nach dem Tessin und Graubünden auf Platz 3. Die Differenzen zwischen Anzahl Gäste und Umsatz Personentransport erklärt Andreas Keller, Leiter Kommunikation Seilbahnen Schweiz, wie folgt: «Einige Unternehmen buchen die Tickets und Abos sofort beim Bezahlen ein, andere in unterschiedlichen Abständen. Das ergibt diese grossen Unterschiede. Wirklich vergleichbar und aussagekräftig sind die Ersteintritte.»
Spitzenwerte nicht nur auf den Pisten
Matthias Werren von der Skiregion Adelboden-Lenk bestätigt auf Anfrage die Statistik von Seilbahnen Schweiz. «Wir konnten das letztjährige überaus erfreuliche Resultat erneut erreichen. Im Vergleich zum Fünfjahresschnitt haben wir über diese Festtage in der Skiregion Adelboden-Lenk 33 Prozent mehr Ersteintritte erzielen können.» In den zehn Tagen vom 26. Dezember bis 4. Januar wurden in der gesamten Skiregion Adelboden-Lenk 228 623 Ersteintritte verzeichnet. Alle Anlagen und Angebote hätten davon erfreulicherweise profitiert.
Der Einfluss des Wetters
Die Festtage waren in der ganzen Destination sehr erfolgreich, ergänzt Silvia Nüesch von der Destination Adelboden-Lenk-Kandersteg. «Durch den zähen Nebel im Unterland verzeichneten viele Hotels auch recht kurzfristig neue Buchungen. Hinzu kamen zahlreiche Tagesgäste, die einfach Lust auf Sonne und Schnee hatten.»
Aussergewöhnlich viele Gäste wurden unter anderem auf den Loipen und Winterwanderwegen auf Sunnbüel sowie auf der Engstligenalp und auf dem Tschenten verzeichnet. Alternative Wintersportmöglichkeiten in kleinen Gebieten seien gefragt und gehören laut Nüesch «auf jeden Fall zu den Gewinnern dieser Weihnachtstage».
Die Erfolgszahlen erstaunen insofern, als die Saison wettermässig durchzogen begonnen hat: Der Wintereinbruch erfolgte allgemein und insbesondere nördlich der Alpen eher spät, mehrere lange Föhnphasen sorgten für Tauwetter. Dies machte die Pistenpräparation aufwendig. Rechtzeitig auf die Festtage hin ist dann aber in der Höhe viel Schnee gefallen. Noch nicht wirklich angelaufen ist die Wintersaison in den tiefer gelegenen Skigebieten. Dort wartet man noch auf die ersten richtigen Schneefälle. Allerdings sind sich diese Kleinskigebiete seit jeher grosse Schwankungen bezüglich Zeitpunkt der Saisoneröffnung gewohnt.
Das Credo aller Bahnbetreiber lautet weiterhin: «Abgerechnet wird erst Ende Saison.» Das heisst konkret, dass für das Saisonergebnis auch die Sportferienwochen und die kommendenWochenenden entscheidend sein werden. Und derzeit ist noch kein Schneefall in Sicht …
Die detaillierten Zahlen von Seilbahnen Schweiz finden Sie in unserer Web-Link-Übersicht unter www.frutiglaender.ch/web-links.html