WALDWIRTSCHAFT Im Winter und Frühling wurden im Berner Wald viele Bäume geknickt oder umgeworfen. Geschwächte Fichten sind ideale Brutstätten für den Borkenkäfer. Seit zwei Jahren beobachtet das Amt für Wald und Naturgefahren eine starke Zunahme dieser Insekten, gerade im ...
WALDWIRTSCHAFT Im Winter und Frühling wurden im Berner Wald viele Bäume geknickt oder umgeworfen. Geschwächte Fichten sind ideale Brutstätten für den Borkenkäfer. Seit zwei Jahren beobachtet das Amt für Wald und Naturgefahren eine starke Zunahme dieser Insekten, gerade im Mittelland und in den Voralpen. In diesem Jahr ist das Risiko besonders hoch.
Die Bewirtschaftung der Wälder und die Bekämpfung von Schäden ist grundsätzlich Sache der WaldeigentümerInnen. Der Kanton Bern unterstützt sie dabei finanziell. Der Regierungsrat hat im Januar entschieden, das Programm zur Bekämpfung des Borkenkäfers in den tieferen Lagen weiterzuführen. Anders ist die Situation in den höheren Lagen des Kantons, wo die Fichte stark verbreitet ist und die Wälder Siedlungen und Verkehrswege vor Naturgefahren schützen: Hier ordnet der Kanton Forstschutzmassnahmen an. Die ungedeckten Kosten werden mit Bundes- und Kantonsbeiträgen gedeckt. So sollen grössere Schäden im Schutzwald verhindert werden.
Die Corona-Massnahmen im In- und Ausland wirken sich auch auf den Holzmarkt aus. Normalerweise kann das befallene Holz rasch geschlagen und verkauft werden. Die Holz-Erlöse helfen mit, die Forstschutzmassnahmen zu finanzieren. Dies ist aktuell kaum mehr möglich. Als Folge der aufwendigen Käferbekämpfungsmassnahmen stehen in den Schutzwäldern in den Alpen, Voralpen und im Berner Jura weniger Mittel für die ordentliche Schutzwaldpflege zur Verfügung. Das Amt für Wald und Naturgefahren wird daher beim Bund zusätzliche Mittel beantragen.
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