Endlich Heuwetter – aber einige Wiesen werden nicht vollständig gemäht. Das jedoch ist kein Versäumnis, sondern hat einen guten Grund.
Jeder Landwirt fördert auf etwa zehn Prozent seiner Fläche aktiv die Biodiversität. Auf diesen Flächen wird viel unternommen, um ...
Endlich Heuwetter – aber einige Wiesen werden nicht vollständig gemäht. Das jedoch ist kein Versäumnis, sondern hat einen guten Grund.
Jeder Landwirt fördert auf etwa zehn Prozent seiner Fläche aktiv die Biodiversität. Auf diesen Flächen wird viel unternommen, um den Lebensraum für die Pflanzen und Tierwelt möglichst attraktiv zu gestalten. Für die erbrachte Leistung wird der Landwirt entschädigt – zum Beispiel im Rahmen des kantonalen Vernetzungsprojekts, bei dem etwa 90 Prozent der Berner Landwirte mitmachen.
Im Rahmen dieses Projekts werden unter anderem auf den extensiv genutzten Wiesen Rückzugsstreifen angelegt. Beim Mähen lässt man dann einen Teil der Fläche stehen. Ferner wird bei extensiv genutzten Wiesen auf Düngung verzichtet, und sie wird nur ein- bis zweimal im Jahr geschnitten.
Überlebenswichtig für Tiere und Pflanzen
Dies führt dazu, dass diese Wiesen eine hohe Biodiversität aufweisen. Von den Rückzugs- oder Altgrasstreifen aus können Heuschrecken und Tagfalter die gemähte Fläche nämlich wieder besiedeln. Für netzbauende Spinnen sind solche Altgrasstreifen überlebenswichtig. Die extensiv genutzten Wiesen werden zudem spät und schonend gemäht, damit die Kleinlebewesen sich besser fortpflanzen können und möglichst nicht verletzt werden. Man verzichtet dabei auch auf Silage – durch das Abtrocknen des gemähten Grases können die Kleinlebewesen dann die gemähte Fläche verlassen und finden Schutz in den Rückzugsstreifen.
Auch die Pflanzen, die sich über Samen verbreiten, können in dieser Zeit versamen und so ihren Fortbestand sichern. Im Herbst werden extensive Wiesen und Weiden nur noch schonend beweidet. Alle diese Massnahmen fördern die Pflanzenvielfalt und somit auch das Pollen- und Nektarangebot für Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten.
PRESSEDIENST BERNER BAUERNVERBAND / REDAKTION