Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB) hat einen Überblick zu den wichtigsten Entwicklungen im Alpenraum veröffentlicht. Die Publikation bestätigt, dass viele davon anders als im Rest der Schweiz verlaufen.
Die neue Publikation «Das Schweizer ...
Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB) hat einen Überblick zu den wichtigsten Entwicklungen im Alpenraum veröffentlicht. Die Publikation bestätigt, dass viele davon anders als im Rest der Schweiz verlaufen.
Die neue Publikation «Das Schweizer Berggebiet 2020 – Zahlen und Fakten» zeigt, dass sich der demografische Wandel in den Berggebieten früher und stärker auswirkt als in städtisch geprägten Regionen. Obschon die ständige Wohnbevölkerung der Berggebiete zwischen 2010 und 2018 von insgesamt 1992201 auf 2124243 EinwohnerInnen anwuchs, sind gewisse Regionen von Stagnation oder Bevölkerungsrückgang betroffen.
Gleichzeitig verläuft die gesellschaftliche Alterung in den Berggebieten deutlich schneller als in den übrigen Räumen der Schweiz. Zwischen 2010 und 2018 sank der Anteil der Bevölkerung unter 18 Jahren in den Berggebieten von 35 auf 33 Prozent. Im gleichen Zeitraum verzeichnete das Berggebiet eine deutliche Zunahme der Bevölkerung über 64 Jahre. Der Altersquotient, also der Anteil der über 64-Jährigen an der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter, stieg von 29 auf 33 Prozent. In gewissen Bergregionen liegt er noch deutlich höher als dieser Durchschnittswert.
Neue Projekte zur Alterspolitik
Gemäss den jüngsten Bevölkerungsprognosen des Bundesamtes für Statistik (BFS) wird der Anteil der älteren Personen bis 2050 massiv zunehmen. Gesamtschweizerisch wird mit einem Altersquotienten von 53 Prozent gerechnet. Die Berggebiete werden von diesem Trend besonders stark betroffen sein.
Die SAB will die Berggemeinden mit ihrem Label «Jugendfreundliche Bergdörfer» weiter unterstützen und damit der Abwanderung entgegenwirken. Im Bereich der Alterspolitik plant die SAB Initiativen, damit entsprechende politische Ansätze entwickelt werden können. Als erster Schritt sind in den kommenden Monaten Workshops auf regionaler Ebene vorgesehen.
Wirtschaftliche Herausforderungen
Auch die statistischen Daten zur wirtschaftlichen Entwicklung zeigen Handlungsbedarf auf. Zwar konnte die Beschäftigung in den Berggebieten zwischen 2011 und 2017 um 34 345 Vollzeitäquivalente gesteigert werden. In gewissen Bereichen stagniert die Beschäftigung allerdings oder geht sogar zurück. Zudem stehen verschiedene Wirtschaftssektoren, die für die Berggebiete besonders wichtig sind, seit Jahren vor grossen strukturellen Herausforderungen. Dies ist namentlich im Tourismus und in der Landwirtschaft der Fall. Positiv stimmen die SAB hingegen etwa die hohe Anzahl Unternehmensneugründungen und wachstumsstarke Unternehmen in den Berggebieten.
Vor diesem Hintergrund hat die SAB verschiedene Projekte lanciert, die dazu beitragen sollen, das wirtschaftliche Potenzial der Berggebiete zu stärken. Im Mittelpunkt stehen die Innovation im Tourismus, der Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten, insbesondere in der Land- und Forstwirtschaft, sowie der Wissenstransfer zugunsten von KMU.
REDAKTION / PRESSEDIENST SAB