Mit der erfolgten Renovation der Anlage sieht die IG Schwimmbad Gruebi ihren Hauptzweck erfüllt. Nun will sie zur kulturellen Belebung des Areals beitragen.

TONI KOLLER
Eigentlich hätte sich die Interessengemeinschaft Schwimmbad Gruebi an ihrer kürzlichen Hauptversammlung auch auflösen können. Sie war gegründet worden, um die Sanierung des Bads durch die Gemeinde zu erreichen, sammelte und verwaltete Sponsorengelder zur Unterstützung des kostspieligen Vorhabens – all dies mit Erfolg: Seit einem guten Jahr ist das im Sinne des «Neuen Bauens» der 1930er-Jahre stilvoll wiederhergestellte Schwimmbad in Betrieb und erfreut sich dieser Tage grossen Andrangs; die Sponsoringbeiträge zahlreicher Privatleute und Unternehmen in sechsstelliger Höhe haben zu ihrer Bestimmung gefunden.

Die rund 50 IG-Mitglieder um Präsident Daniel von Allmen könnten sich also zurücklehnen und das weitere Geschehen im Gruebi der Gemeinde und dem Tourismus – sie finanzieren den Betrieb – und dem Anlagenbetreiber Martin Egger überlassen.

Der Pavillon: mehr als ein Schattenspender
Doch ganz so weit kommt es nicht. Denn auf einem Hügel mitten in der Badelandschaft thront der Musikpavillon, der nach Vorlage des 1974 abgebrochenen Originals auferstanden ist. Das Bauwerk wirkt etwas verwaist: Anders als zur Gründerzeit des Bads verfügen die Adelbodner Hotels heute über keine «Kurorchester», die damals vom Pavillon herab im Turnus das nachmittägliche Badepublikum unterhielten. Gegenwärtig dient das spektakuläre, akustisch vorteilhafte Schrägdach primär als Schattenspender für Picknickfreudige; auf der Plattform lagern Gäste ihr Gepäck.

Dagegen ist gewiss nichts einzuwenden. Und doch wäre es schön, wenn der Musikpavillon wieder etwas häufiger seinem Namen gerecht würde.

Konzerte ab nächstem Jahr
Dies zumindest sagt sich die IG Schwimmbad Gruebi: Auf Antrag des Vorstands hat die Hauptversammlung beschlossen, die IG werde sich hier künftig um die Veranstaltung von Konzerten kümmern. In bescheidenem Rahmen natürlich: Einmal pro Jahr sollen IG-gesponserte Musikanten auf dem Pavillon-Hügel auftreten (wegen der aktuellen Corona-Verunsicherung allerdings erst ab 2021). Von Klassik über den Singer-Songwriter bis zur Popband ist alles denkbar – der Vorstand der IG hat nun alle Zeit, sich in die Rolle des Konzertveranstalters einzuleben. Das durch die Mitgliederbeiträge geäufnete Vereinsvermögen ist zwar überschaubar, aber es lässt sich damit etwas anfangen.

Fazit: In Form der prächtigen Baute auf dem Hügel steht die «Hardware» bereit – mittels kultureller «Software» soll sie vermehrt zur Geltung gebracht werden.