Im Vergleich zum Vorjahr sind in diesem Sommer erheblich weniger Passagiere auf den Oberländer Seen unterwegs. Deshalb reduziert die BLS das Angebot – und fordert eine weniger strenge Maskenpflicht.
Ab nächstem Montag bietet die BLS weniger Schiffskurse auf dem Thuner- ...
Im Vergleich zum Vorjahr sind in diesem Sommer erheblich weniger Passagiere auf den Oberländer Seen unterwegs. Deshalb reduziert die BLS das Angebot – und fordert eine weniger strenge Maskenpflicht.
Ab nächstem Montag bietet die BLS weniger Schiffskurse auf dem Thuner- und Brienzersee an. Grund ist ein Rückgang der Passagierzahlen: Seit der Einführung des Sommerfahrplans am 4. Juli 2020 sind im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich ein Drittel weniger Gäste auf dem Thuner- und Brienzersee unterwegs. Die BLS geht davon aus, dass die Nachfrage weiter sinken wird, weil in vielen Regionen der Schweiz die Sommerferien enden und wegen der Corona-Krise wenig ausländische Feriengäste im Berner Oberland unterwegs sind.
Auch lassen die Frequenzen vermuten, dass sich die am 6. Juli eingeführte Maskentragpflicht auf den Schiffen negativ auf die Passagierzahlen auswirkt. Die BLS plädiert deshalb dafür, die Maskentragpflicht auf den Aussendecks aufzuheben. In den Innenräumen der Schiffe unterstützt die BLS die Tragpflicht weiterhin. Ab dem kommenden Montag fallen auf dem Thunersee unter der Woche zwei Kurse Thun–Interlaken West–Thun aus, samstags und sonntags gilt weiterhin der aktuelle Stundentakt gemäss Sommerfahrplan. Auf dem Brienzersee wird das MS Jungfrau nicht mehr eingesetzt, das aktuell täglich einmal von Interlaken Ost nach Brienz und zurück fährt. Bereits seit dem 27. Juli eingestellt sind die Kurzrundfahrten, die zweimal täglich verkehren und auf ausländische Gäste ausgerichtet sind. Insgesamt reduziert die BLS das Angebot damit um rund 15 Prozent.
Der reduzierte Sommerfahrplan gilt bis Ende August. Wie die BLS das Angebot im September gestaltet und wann der Herbstfahrplan in Kraft treten wird, entscheidet das Unternehmen kurzfristig.
BLS führt erneut Kurzarbeit ein
Mit der Angebotsreduktion sieht sich das Bahnunternehmen gezwungen, bei der Schifffahrt erneut Kurzarbeit anzuordnen. Es greift dafür auf das Gesuch für Kurzarbeit zurück, welches der Kanton Bern bis Ende August bewilligt hat. Damit kann die BLS einen Teil der prognostizierten Ertragsausfälle kompensieren.
Die BLS-Schifffahrt konnte ihren Betrieb wegen der Corona-Krise nicht wie geplant am 4. April aufnehmen; erst ab dem 6. Juni startete sie mit einem reduzierten Fahrplan in die Saison. Bis Ende 2020 rechnet das Unternehmen aufgrund der Pandemie mit Ertragsausfällen im Bereich Schifffahrt von bis zu sechs Millionen Franken.
PRESSEDIENST BLS AG