Wer dachte, die Ramslauenenbahn würde nach dem Konkurs für immer stillstehen, sieht sich nun getäuscht: Die Anlage wurde kürzlich verkauft – und könnte schon bald wieder Passagiere befördern.
JULIAN ZAHND
Hans Rudolf Bachmann hatte die Hoffnung nie ganz ...
Wer dachte, die Ramslauenenbahn würde nach dem Konkurs für immer stillstehen, sieht sich nun getäuscht: Die Anlage wurde kürzlich verkauft – und könnte schon bald wieder Passagiere befördern.
JULIAN ZAHND
Hans Rudolf Bachmann hatte die Hoffnung nie ganz begraben. Auch nachdem die Gemeinde im Sommer ihre finanzielle Unterstützung der Ramslauenenbahn gekappt hatte und die Insolvenz nicht mehr abzuwenden war, betonte der ehemalige Verwaltungsratspräsident immer wieder, dass eine Zukunft der Bahn möglich sei. So richtig glauben konnten ihm das wohl die wenigsten – zu Unrecht, wie sich nun zeigt.
Denn die Bahn hat einen neuen Besitzer, wie Stefan Zingrich bestätigt. Er ist Geschäftsleiter der Zingrich Cabletrans AG aus Reichenbach, welche die Anlage gekauft hat. «Ich war während der letzten Jahrzehnte Seilbahnbauer, wollte das aber nicht bis zur Pensionierung bleiben», sagt Zingrich. Zwar ist der Kauf der Sesselbahn – eine nicht allzu hohe Summe, wie er sagt – mit Geld aus der Firma finanziert. Nun soll aber ein neues Unternehmen gegründet werden, das unabhängig für den Betrieb der Ramslauenenbahn zuständig sein wird.
«Dass man damit nicht reich wird, ist uns klar»
Die Inbetriebnahme des Sessellifts noch in diesem Jahr erachtet Zingrich jedoch als unrealistisch. Zuerst müssten die Formalitäten geklärt werden. Zudem fehlt momentan ein Gastroangebot. Doch was verspricht sich der erfahrene Geschäftsmann von der Übernahme? «Dass man damit nicht reich wird, ist uns klar», meint Zingrich. Da er aber nicht gleich Defizite schreiben wolle, brauche es sicher ein paar Angebotsanpassungen, sprich: Einsparungen. Der Wochenbetrieb sei wohl ebenso schwierig wie der Unterhalt von Skipisten. Man werde sich daher voraussichtlich auf ein Schlittelangebot an Wochenenden konzentrieren.
Auch punkto Sommer hat Stefan Zingrich offenbar bereits erste Ideen. Spruchreif seien diese jedoch noch nicht – wie vieles andere auch: «Ich werde jetzt mal ein bis zwei Jahre versuchen, den Betrieb kostendeckend zu führen und erst danach weiter in die Zukunft planen.»