Die SLF trotzt der Krise
29.01.2021 Region, WirtschaftDie Corona-Pandemie kann dem Jahresergebnis der Spar- und Leihkasse Frutigen wenig anhaben: Bei den Ausleihungen hat die Bank zugelegt, noch stärker bei den Kundengeldern. Die Bilanzsumme wuchs auf 1,7 Milliarden Franken, der Gewinn liegt auf Vorjahresniveau.
Durch die ...
Die Corona-Pandemie kann dem Jahresergebnis der Spar- und Leihkasse Frutigen wenig anhaben: Bei den Ausleihungen hat die Bank zugelegt, noch stärker bei den Kundengeldern. Die Bilanzsumme wuchs auf 1,7 Milliarden Franken, der Gewinn liegt auf Vorjahresniveau.
Durch die Corona-Pandemie habe das Interesse nach Wohneigentum nicht abgenommen, so das Fazit der SLF im Geschäftsbericht 2020. Die Nachfrage nach Einfamilienhäusern habe sich im Gegenteil sogar erhöht. «Auch Umbauten und Renovationen wurden zahlreich in Angriff genommen und geplant.»
Der anhaltende Bautrend zeigt sich im gewachsenen Volumen der Ausleihungen, die hauptsächlich aus Hypotheken bestehen: Um 51 Millionen Franken konnte die SLF hier zulegen. Die Kundengelder nahmen mit 76 Millionen Franken noch stärker zu – ein Umstand, der zumindest teilweise der Corona-Situation geschuldet ist (siehe Interview links). Entsprechend deutlich wuchs die Bilanzsumme der Bank, die um fast acht Prozent zulegte.
Dank der gestiegenen Volumen im Bilanzkundengeschäft, einem geringeren Absicherungsaufwand und günstigeren Refinanzierungskosten bei den Pfandbriefdarlehen habe der Brutto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft um 2,1 Prozent zugenommen, so die SLF in einer Medienmitteilung.
Vorsorgliche Wertberichtigungen
Erfreulicherweise habe es bis jetzt kaum konkrete Anzeichen für finanzielle Schwierigkeiten bei Firmenkunden gegeben, so die SLF. «Die von der öffentlichen Hand erlassenen wirtschaftlichen Unterstützungsmassnahmen haben zur Stabilisierung beigetragen.» Trotzdem hat die Bank vorgesorgt. Wegen der unsicheren Aussichten wurden zusätzliche Wertberichtungen in der Höhe von 500 000 Franken gebildet.
Ein Nebeneffekt der Pandemie waren die Turbulenzen an den Börsen. «Die Kurseinbrüche an den Aktienmärkten am Anfang der Pandemie führten zu vermehrter Handelsaktivität», so die SLF. Auch die Volumen im Vermögensverwaltungsgeschäft hätten weiter zugenommen. «So stieg der Ertrag aus dem Anlagegeschäft an.»
Leicht höherer Jahresgewinn
Der Brutto-Erfolg (die Gesamterträge der Bank) lag trotz der erwähnten Wertberichtigungsbildung beinahe auf Vorjahresniveau (–1,3 Prozent). Der Geschäftsaufwand stieg gegenüber 2019 um 3,3 Prozent an. Der Anstieg sei jedoch budgetiert und keine Folge der Pandemie gewesen. «Coronabedingt kam es aber zu Verschiebungen», schreibt die SLF. So seien verschiedene ordentliche Aufwände zwar weggefallen, etwa durch abgesagte Anlässe. «Dagegen führten Sonderausgaben zu zusätzlichen Kosten, so zum Beispiel die um 60 Prozent höhere Anzahl verteilter 50-Franken-Gastronomiegutscheine anlässlich der schriftlichen Generalversammlung 2020.» Damit habe die SLF das durch die temporären Betriebsschliessungen leidende Gastgewerbe unterstützt.
Dank einem tieferen Abschreibungsaufwand konnte ein Geschäftserfolg auf der Höhe des Vorjahres realisiert werden. Der Jahresgewinn stieg leicht an.
Dividende auf Vorjahresniveau
Durch die Reservenzuweisungen können die anrechenbaren Eigenmittel um 4,6 Millionen Franken oder 3,2 Prozent auf knapp 148 Millionen Franken erhöht werden. Unter anderem dank der hohen Eigenmittelausstattung erhielt die SLF im letzten Jahr die Bewilligung, am sogenannten Kleinbankenregime der Finanzmarktaufsicht FINMA teilzunehmen. Die Anerkennung kann als Qualitätsbeweis gewertet werden und bringt regulatorische Erleichterungen und damit auch eine Kostenersparnis mit sich.
An der Generalversammlung beantragt der Verwaltungsrat eine unveränderte Dividende von 16 Prozent. Der Anlass wird wie im vergangenen Jahr ohne Aktionärspublikum stattfinden.
PRESSEDIENST SPAR- UND LEIHKASSE FRUTIGEN / REDAKTION