Die Badi-Sanierung könnte sich verzögern
09.03.2021 Frutigen, Tourismus, PolitikDas Freibad muss dringend saniert werden, ein entsprechendes Projekt ist deshalb bereits in Arbeit. Ob die Abstimmung über den Kredit allerdings noch in diesem Jahr stattfinden wird, ist sehr ungewiss.
HANS RUDOLF SCHNEIDER
Der Terminplan sieht vor, dass die ...
Das Freibad muss dringend saniert werden, ein entsprechendes Projekt ist deshalb bereits in Arbeit. Ob die Abstimmung über den Kredit allerdings noch in diesem Jahr stattfinden wird, ist sehr ungewiss.
HANS RUDOLF SCHNEIDER
Der Terminplan sieht vor, dass die Badisaison 2023 in Frutigen mit einem frisch sanierten und auch technisch wieder zeitgemässen Freibad eröffnet werden kann. Ein entsprechendes Vorhaben wurde im letzten Oktober bekannt, die Kreditabstimmung an der Urne für Mitte dieses Jahres in Aussicht gestellt. Doch wie Vize-Gemeinderatspräsident und Finanzvorsteher Niklaus Liechti jetzt sagt, wird es eng: «Ich habe beim Gemeinderat beantragt, dass wir mit den weiteren Planungsarbeiten bis nach der Finanzdebatte im Gemeinderat warten. Und diese ist vom März auf den 22. April verschoben worden.» Die finanzielle Lage der Gemeinde wird nach diesem Workshop allerdings nicht besser aussehen Der Vergleich mit anderen Gemeinden und der Blick externer Fachleute auf die Kasse könnten zudem zu Verschiebungen bei den Investitionsschwerpunkten führen.
Geschätzte Kosten: 2 Millionen
Bis Ende April ist das Freibad-Sanierungsprojekt also auf Eis gelegt. Da erst anschliessend die Detailplanung erfolgen kann, wird die Abstimmung also frühestens im Herbst stattfinden. Und das heisst: Das neue Freibad kann kaum schon im Frühjahr 2023 eingeweiht werden.
Liechti bestätigt, dass eine Eröffnung wohl erst für 2024 realistisch ist, wobei er gern den ursprünglichen Zeitplan einhalten würde. «Ganz aussichtslos ist dies noch nicht.» Er weist darauf hin, dass wegen der veralteten und anfälligen technischen Anlagen jederzeit die Schliessung anstehen könnte. «Die Sanierung ist also relativ dringend. Und wir möchten ja ein attraktives Freibad haben.»
Vorgesehen ist, dass die neue Technik mit derjenigen des Hallenbads zusammengeschlossen wird. Zudem soll das sanierte Becken baulich in einen Schwimmerbereich mit Sprungturm und einen Nichtschwimmerteil getrennt werden, was die Wassermenge und damit die Betriebskosten reduzieren würde. Auch das Planschbecken soll erneuert werden. Derzeit wird mit Kosten in Höhe von zwei Millionen Franken gerechnet. «Das Streichen des Planschbeckens würde die Investitionen vergleichsweise stark senken, ist aber aus Sicht der Attraktivität eigentlich keine Option», erklärt der Gemeinderat allfälliges Einsparungspotenzial.
Kredit in Gemeinderatskompetenz
In finanzieller Hinsicht ist noch ein Punkt relevant: Die Gemeinde zahlt der Sportzentrum Frutigen AG pro Jahr 80 000 Franken für den Betrieb des gemeindeeigenen Freibads. Normalerweise sind dies über mehrere Jahre wiederkehrende Ausgaben, die vom Volk genehmigt werden müssen. Wegen der anstehenden Sanierung wurden die 80 000 Franken für das laufende Jahr jedoch einmalig vom Gemeinderat bewilligt. Das wäre bei Verzögerungen auch im Jahr 2022 nötig, wie Niklaus Liechti sagt. Man erwarte deshalb von der Betreiberin, dass die realen Betriebskosten in der wegen Corona geschlossenen Zeit ausgewiesen würden. Da sehe man allenfalls einige Franken, die für unvorhergesehen Reparaturen zur Verfügung stehen könnten. «Eine vorzeitige Schliessung wäre nämlich ganz schlecht.»