KANTON Der Lehrstellenmarkt zeigt sich trotz der Krise stabil. Bis Ende Februar wurden schweizweit 28 000 Ausbildungsverträge mit Lehrbeginn 2021 unterzeichnet. Das entspricht dem Volumen der Vorjahre. Auch im Kanton Bern liegen die Zahlen im Durchschnitt der letzten fünf Jahre ...
KANTON Der Lehrstellenmarkt zeigt sich trotz der Krise stabil. Bis Ende Februar wurden schweizweit 28 000 Ausbildungsverträge mit Lehrbeginn 2021 unterzeichnet. Das entspricht dem Volumen der Vorjahre. Auch im Kanton Bern liegen die Zahlen im Durchschnitt der letzten fünf Jahre (per Ende Februar 4660 neue Lehrverträge). Es wurden sogar mehr Lehrstellen angeboten als in den Vorjahren.
Die Massnahmen zur Bekämpfung der Pandemie erschweren allerdings die Berufserkundung. Infoveranstaltungen oder Schnuppertage können oft nicht vor Ort durchgeführt werden. In die Lücke springen digitale Formate wie BAM.CONNECT (Berner Ausbildungsmesse), die App zum virtuellen Besuch des interjurassischen Ausbildungssalons oder «SwissSkills Connect» (120 Berufschampions geben Auskunft) sowie die virtuellen Angebote der Berufsberatung.
Ergänzend bauen die Berufsfachschulen ihr Projekt «Rent-a-Stift» aus. Berufslernende gehen an die Volksschulen und erzählen im Rahmen des Berufswahlunterrichts von ihren Erfahrungen.
Keine Abstriche beim Abschluss
Für 2021 gibt es noch immer freie Lehrstellen. Für noch nicht fündig gewordene Jugendliche lohnt es sich also, weiterzusuchen. Um Verunsicherungen aufzufangen, haben die Berufsberatungs- und Informationszentren ihre Angebote ausgebaut. Jugendliche und Eltern können sich kostenlos beraten lassen – auch telefonisch.
Für Lernende, deren Branchen vom Shutdown betroffen sind, gibt es Ersatzformate. Im Bereich der Hotellerie / Gastronomie wird seit Januar in drei Betrieben unter Ausschluss der Öffentlichkeit gearbeitet: Lernende kochen und bedienen Lernende (der «Frutigländer» berichtete). Die Bildungszentren Interlaken und Emmental (bzemme) sowie die Gewerblich-Industrielle Berufsfachschule Bern bieten Lernenden aus der Gastronomie zusätzliche Praxistage an. Und die Schule für Gestaltung Bern und Biel ermöglicht Drucktechnologen eine betriebspraktische Prüfungsvorbereitung. Lernende, die während der Pandemie abschliessen, machen eine vollwertige Ausbildung. Die Prüfungen werden auch 2021 ohne Abstriche durchgeführt. Je nach epidemiologischer Lage kann sich allerdings das Setting ändern.
In einigen Branchen dürfte es für Lehrabgänger schwieriger werden, eine Stelle zu finden. Die Berufsberatungsund Informationszentren (BIZ) bieten deshalb zusammen mit den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren und den Berufsfachschulen sogenannte Webinare an, die auf den Übergang vorbereiten. Zudem haben die BIZ das Angebot «SOS-Corona-Laufbahnberatung» geschaffen, bei dem junge Berufsleute unentgeltlich Rat finden. Die Lehrbetriebe sind aufgerufen, am Übergang in die Arbeitswelt Hand zu flexiblen Lösungen zu bieten.
REDAKTION / PRESSEDIENST KANTON BERN
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