Das Restaurant Geilsbrüggli wird Teil der «Hüttenzauber»-Kette. Damit das heimelige Lokal unter der Pacht der Kappeler Gastro AG seinen Charakter behält, wird Beatrice Künzi-Bürgi weiterhin als Geschäftsleiterin tätig sein. Ihr Ehemann Peter stellt sich beruflich einer neuen ...
Das Restaurant Geilsbrüggli wird Teil der «Hüttenzauber»-Kette. Damit das heimelige Lokal unter der Pacht der Kappeler Gastro AG seinen Charakter behält, wird Beatrice Künzi-Bürgi weiterhin als Geschäftsleiterin tätig sein. Ihr Ehemann Peter stellt sich beruflich einer neuen Herausforderung.
RUTH STETTLER
Das «Geilsbrüggli» ist der 18. Gastrobetrieb in Samuel Kappelers Kette «Hüttenzauber». Vom Saanenland über das Simmental zum Thunersee und von Grindelwald bis in die Lenzerheide hat sich der Quereinsteiger in der Branche einen Namen gemacht. Der Bauernsohn ist gelernter Zimmermann, arbeitete als Briefträger und DJ, besuchte die Wirtschaftsschule und absolvierte eine Ausbildung zum Hotelmanager. Nachdem er in Zürich ein Restaurant geführt hatte, zog es ihn in die Berge zurück. Das Berghotel Leiterli in der Lenk war 2003 sein erster «Hüttenzauber»-Betrieb.
Vom Herd ans Steuer
Peter Künzi war 35 Jahre lang Küchenchef. Seine Eltern wirteten auf dem Hahnenmoos und ab 1963 im Geils. Seit 1966 befindet sich das «Geilsbrüggli» im Besitz der Familie. Weil der Vater früh starb, musste Peter Künzi viel Verantwortung übernehmen. Im Jahr 1991 hat er mit seiner Frau Beatrice das Restaurant übernommen. In letzter Zeit holten ihn jedoch andere Träume ein: Immer, wenn der Gemüsehändler am «Geilsbrüggli» vorfuhr, sehnte sich Peter Künzi auch nach einer Arbeit hinter dem Steuer. Also hat die Familie nach Lösungen gesucht, und dank der Pacht konnte der langjährige Wirt die Seite wechseln: Er selbst bringt nun das Gemüse ins «Geilsbrüggli». Wegen Corona sind seine Einsätze allerdings rar, und mit einem Bein steht er noch im Restaurant. Bestimmt wird er weiterhin im Stübli Akkordeon spielen.
Gern erinnert Peter Künzi daran, dass die Alpkäsemeisterschaft im «Geilsbrüggli» ihren Ursprung hatte. 1997 wurde der Anlass mit Tourismus, Landwirtschaft und Gastrobetrieben ins Leben gerufen. Beatrice Künzi liebt den Umgang mit Menschen.Die gelernte Restaurationsfachangestellte übt ihren Beruf mit Leidenschaft aus. Die vierfache Mutter blickt stolz zurück: «Das Schönste ist, dass wir es geschafft haben, die Familie und das Geschäft unter einen Hut zu bringen.» Vor 21 Jahren haben sich Künzis mit dem Ausbau des Stafels, des nostalgischen «Ländlerstübli», einen Traum erfüllt.
Das Hoffen auf «eure Beiz»
Die Übernahme des Restaurants durch die «Hüttenzauber»-Kette findet im Juni statt. Weil Gastronomen vorausschauen, stellte die Corona-Krise kein Hindernis für den Pächter dar. Bis auf das neue Outfit des Personals wird sich vorerst nicht viel ändern. Das beliebte Stück Fleisch auf dem heissen Stein, das Früchtebrot und die «Nidletäfeli» können weiterhin bestellt werden. Das Selbstbedienungsrestaurant bleibt, aber man möchte mehr auf bediente Restauration setzen und das «Ländlerstübli» auch tagsüber öffnen. Beatrice Künzi hofft, dass das Wirten und der Gästekontakt bald das Take-away ablösen und ihr «Geilsbrüggli», Sieger von «Mini Beiz, dini Beiz» 2015, dem Slogan gemäss bald wieder zu «eurer Beiz» wird.