Wieder mit Gewinn unterwegs
16.04.2024 Region2023 war ein gutes Jahr für den öffentlichen Personenverkehr. Die BLS transportierte mehr Fahrgäste als im Vorjahr, und auch der Autoverlad machte Gewinn.
Nie sind mehr Menschen mit der BLS gereist als im Jahr 2023: 70,2 Millionen Fahrgäste waren ...
2023 war ein gutes Jahr für den öffentlichen Personenverkehr. Die BLS transportierte mehr Fahrgäste als im Vorjahr, und auch der Autoverlad machte Gewinn.
Nie sind mehr Menschen mit der BLS gereist als im Jahr 2023: 70,2 Millionen Fahrgäste waren letztes Jahr in den Zügen, Bussen und Schiffen des Unternehmens unterwegs. Das sind elf Prozent mehr als im Vorjahr und damit erstmals mehr als im Jahr 2019, dem letzten vor Corona. So fasst das Unternehmen das vergangene Jahr in seinem soeben publizierten Geschäftsbericht zusammen. In den drei Pandemiejahren hatten ausbleibende Passagiere jeweils Verluste von rund 50 Millionen, 3 Millionen und 12 Millionen Franken zur Folge. Aus den aktuellen Zahlen ist zudem ersichtlich, dass auch der Autoverlad zugelegt hat: 1,36 Millionen transportierte Fahrzeuge bedeuten ein Plus von 3,9 Prozent.
Der Rückblick
Dank gut ausgelasteter Züge, Busse und Schiffe hat die BLS für das Jahr 2023 einen Konzerngewinn von 20,2 Millionen Franken erzielt. Der Gesamtumsatz des Konzerns nahm um 6,9 Prozent auf fast 1,3 Milliarden Franken zu. Neben den Einnahmen aus Billett- und Aboverkäufen (+7 Prozent) stiegen auch die Abgeltungen der öffentlichen Hand (+3 Prozent). Die Nachfrage im Personenverkehr erreichte den höchsten je gemessenen Wert. Dies spiegelt sich bei der BLS in den hohen Verkehrserträgen in diesem Segment wider. Der Gewinn stieg von 1,4 auf 23,4 Millionen.
Die Pünktlichkeitsquote der BLS-Züge lag bei 95,6 Prozent und stieg im vierten Jahr in Folge. Die allermeisten Züge waren also pünktlich oder mit einer Verspätung von weniger als drei Minuten unterwegs.
Im Güterverkehr hingegen beeinflussten diverse Faktoren die BLS-Gruppe in negativer Weise, heisst es im Bericht, so etwa Baustellen in Deutschland, diverse Streiks, die Streckensperrung im Gotthard-Basistunnel sowie eine allgemein unsichere konjunkturelle Lage und tiefere Nachfrage. Dennoch blieb die Güterverkehrsparte in den schwarzen Zahlen. Auch die Schifffahrt auf Thuner- und Brienzersee, die Buslinien, der Fernverkehr sowie der Autoverlad an Lötschberg und Simplon schreiben schwarze Zahlen.
Die Projekte der Zukunft
Eine Herausforderung punkto Infrastruktur war die Bewältigung des Wassereinbruchs im Lötschberg-Basistunnel (der «Frutigländer» berichtete). Es mussten Sofortmassnahmen zur besseren Ereignisbewältigung getroffen werden; mittelfristig sind Lösungen zur Verhinderung weiterer Wassereinbrüche in Planung.
Für die Zukunft sind die wichtigsten Projekte der BLS die fortlaufende Inbetriebnahme der neuen MIKA-Züge, die Planung der neuen Werkstätte in Oberburg und der Ausbau des Lötschberg-Basistunnels. Im Fernverkehr bereitet das Unternehmen sich auf den Betrieb der Linie Biel / Bienne – Basel ab Dezember 2025 vor.
Nachhaltigkeit dokumentiert
Erstmals seit dem Berichtsjahr 2017 veröffentlichte die BLS zudem wieder einen separaten Nachhaltigkeitsbericht. Darin definiert die BLS sechs Handlungsfelder, die das Unternehmen in seinem künftigen Handeln leiten: Klima und Umwelt, Mobilität und Infrastruktur, nachhaltige Beschaffung, Wirtschaftlichkeit und Ethik, KundInnen und Mitarbeitende. Definiert ist beispielsweise das Ziel von Netto-Null-Emissionen bis spätestens 2050. In der Schweiz bestehe der Bahnstrom heute bereits zu über 90 Prozent aus erneuerbaren Energien. Eine konkrete Massnahme ist zum Beispiel die geplante Ablösung der Dieselloks ab 2028 durch hybride Traktionsfahrzeuge, was den CO2-Ausstoss wesentlich reduziere.
HANS RUDOLF SCHNEIDER / PRESSEDIENST BLS AG
Den Link zum Geschäftsjahr 2023 der BLS AG sowie dem Nachhaltigkeitsbericht finden Sie in der Linkübersicht unter www.frutiglaender.ch.
Die BLS in Zahlen
Die BLS AG beschäftigt rund 3800 Angestellte. Das Netz umfasst 627 Kilometer Hauptgeleise mit 850 Weichen, 115 Bahnhöfen und Haltestellen sowie 417 Bahnübergängen. Dazu kommen 73 Stellwerke, 57 Tunnels und 506 Brücken. 3859 Signale sorgen für die Sicherheit. Auf den total 386 Gebäuden sind 16 Fotovoltaikanlagen installiert. Der Bahnstrom fliesst durch 780 Kilometer eigene Fahrleitungen. Den Zustand der Infrastrukturanlagen bezeichnet das Unternehmen als gut, im letzten Jahr wurden 289 Millionen Franken in Unterhalt und Erneuerung gesteckt.
HSF