Einsatz in 58 Betrieben
29.10.2019 Region, Wirtschaft, PolitikDas Pilotprojekt «Koordination des Asyl- und Flüchtlingswesens im Berner Oberland» KAFOL hat Asylsuchende im Frutigland und Spiez in den Arbeitsmarkt vermittelt. Die Berner Fachhochschule hat das Projekt ausgewertet.
Hauptziel von KAFOL war, dass Asylsuchende, vorläufig ...
Das Pilotprojekt «Koordination des Asyl- und Flüchtlingswesens im Berner Oberland» KAFOL hat Asylsuchende im Frutigland und Spiez in den Arbeitsmarkt vermittelt. Die Berner Fachhochschule hat das Projekt ausgewertet.
Hauptziel von KAFOL war, dass Asylsuchende, vorläufig Aufgenommene und Flüchtlinge mit Hilfe von Schnupperund Praxiseinsätzen in lokalen Betrieben möglichst rasch erste Erfahrungen im regulären Arbeitsmarkt sammeln können. Die Projektauswertung der Berner Fachhochschule liegt nun vor und deckt den Zeitraum von Mitte 2017 bis Ende 2018 ab. Insgesamt wurden in dieser Zeit 228 Betriebe in der Region Frutigland und Spiez angefragt, 58 davon haben einer Zusammenarbeit mit KAFOL zugestimmt.
«Beinahe ausschliesslich positive Erlebnisse»
Obwohl die meisten KAFOL-Teilnehmenden ein sehr geringes Sprachverständnis hatten und mit ihren Fähigkeiten teils noch weit vom Arbeitsmarkt entfernt waren, konnten im Untersuchungszeitraum 63 Personen für kostenlose Praktika vermittelt werden. 14 KA-FOL-Teilnehmende wurden in eine Lehr- oder Arbeitsstelle vermittelt.
Ein Schlüsselfaktor für den Erfolg von KAFOL war der Stellenvermittler Kurt Beetschen. Er führte vor seiner Vermittlerfunktion ein eigenes Holzbauunternehmen im Berner Oberland und kennt die Bedürfnisse von Kleinbetrieben. Beetschen hält fest: «Mit den Betrieben hatte ich beinahe ausschliesslich positive Erlebnisse. Nur ein bis zwei Betriebe haben mir mitgeteilt, dass sie bei so etwas nicht mitmachen würden.» Als einen seiner grössten Erfolge nennt Beetschen einen Vater von drei Kindern, der dank einer Arbeitsstelle in einer Zimmerei von der Sozialhilfe «abgelöst» werden konnte.
Eine Initiative der Regierungsstatthalter
Das Projekt läuft noch bis Ende 2019. Ab Mitte 2020 wird der Asylbereich im Kanton Bern neu strukturiert. Im Berner Oberland wird der Verein Asyl Berner Oberland (ABO) die operativen Aufgaben im Auftrag des Kantons erledigen.
Aufgrund einer Initiative der Regierungsstatthalter von Frutigen-Niedersimmental und Interlaken-Oberhasli hatte die Gesundheits- und Fürsorgedirektion (GEF) den Auftrag erteilt, in der Region Frutigen und in Spiez das Pilotprojekt KAFOL durchzuführen. Es wird unterstützt und begleitet von zahlreichen Organisationen, die sich in der Region im Asyl- und Flüchtlingsbereich engagieren. Es wurde durch die Berner Fachhochschule, Fachbereich Soziale Arbeit, evaluiert.
PRESSEDIENST KAFOL