Ein Blick in die Weihnachtsbäckerei
17.12.2019 Region, Wirtschaft, GesellschaftWEIHNACHTEN Wenn der Winter kommt, beginnt für die Bäckereien die Zeit des Weihnachtsgebäcks. Der «Frutigländer» hat – stellvertretend für alle Bäcker im Frutigland – in drei Betrieben nachgefragt, welche Bedeutung dieser Geschäftszweig für sie hat – und was bei den Kunden ...
WEIHNACHTEN Wenn der Winter kommt, beginnt für die Bäckereien die Zeit des Weihnachtsgebäcks. Der «Frutigländer» hat – stellvertretend für alle Bäcker im Frutigland – in drei Betrieben nachgefragt, welche Bedeutung dieser Geschäftszweig für sie hat – und was bei den Kunden besonders beliebt ist.
MICHAEL SCHINNERLING
Im Schaufenster der Bäckerei-Konditorei Graber in Aeschi steht ein Schlitten, drumherum sind Geschenkboxen drapiert. Links und rechts gibt es prachtvoll geschmückte Weihnachtsbäume, Christstollen und Weihnachtskonfekt. In der Theke liegen ausserdem schön arrangiert Orangenschnitten, Lebkuchen in vielen Varianten und Weihnachtskonfekt. «Für uns ist es ein wichtiges Zusatzgeschäft in einer Zeit, wo nicht so viel in Hotels und Restaurants zu liefern ist», erklärte Inhaber Mark Graber. «Ausserdem ist es für alle in der Backstube eine schöne Abwechslung im beruflichen Alltag.» Mit «allen» meinte Graber seine sechs Angestellten und die zwei Lehrlinge.
Lebkuchen noch immer begehrt
Doch woher kommen die Ideen für die Weihnachtsbäckerei? «Wir gehen mit offenen Augen durch die Welt und sehen dann etwas, das wir für uns passend abändern», so Graber. Ist der gute alte Lebkuchen mit Bärenmotiv aus Zuckerguss denn noch gefragt? «Oh ja, gerade haben wir für eine Firma Lebkuchen mit einem Fünfliber liefern dürfen. Lebkuchen mit Logos usw. werden gern für den Chlouse-Sack gebraucht», so der Bäcker. Auch Weihnachtsgüetzi seien gefragt, Christstollen «und unsere Schoggispezialitäten wie Niesenspitzli oder Thunerseefischli». Nicht zu vergessen: die Pastetli. «Und dieses Jahr haben wir Lebkuchengüetzi mit Orangenfüllung neu im Sortiment.»
Auch in Adelboden und Kandersteg haben die örtlichen Betriebe ihr Sortiment um Weihnachtsprodukte ergänzt. Wir haben bei der Bäckerei, Konditorei, Confiserie & Café Haueter in Adelboden sowie in der Feinbäckerei Tea-Room Marmotte in Kandersteg nachgefragt.
Herr Haueter, Herr Müller, wie läuft das Advents- und Weihnachtsgeschäft bei Ihnen?
Marc Haueter: Diese Zeit ist eher ruhig. Wir fahren langsam mit der Produktion hoch, die Umsätze sind aber noch nicht sehr stark.
Beat Müller: Es ist eigentlich sehr ruhig. Das Weihnachtsgeschäft belebt es etwas. Vor 20 Jahren gab es mehr zu tun. Für uns ist es eine schöne Zeit und okay so.
Woher kommen die Ideen für immer neue Kreationen?
Marc Haueter: Meistens lassen wir uns von Produkten inspirieren, die wir auf Reisen oder bei der gezielten Suche entdeckt haben. Unsere MitarbeiterInnen tragen aber auch zur Ideensammlung bei.
Beat Müller: Wir sehen bei anderen Leuten etwas oder im Ausland. Diese Ideen übernehmen wir aber dann nicht eins zu eins, sondern überarbeiten sie passend für uns.
Lebkuchen in diversen Grössen – sind die noch gefragt?
Marc Haueter: Ja, es gibt ganz viele Kunden, die nichts anderes wollen! Aber andere Formen und Dekorationen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit und generieren meist spontane Zusatzverkäufe.
Beat Müller: Lebkuchen wird am meisten nachgefragt. Nicht mehr gefragt bei uns sind die mit dem Fünfliber. Stark zugenommen hat die Nachfrage nach Weihnachtsstollen mit und ohne Marzipan sowie nach Weihnachtskonfekt.
Wonach verlangen Kunden in der Weihnachtszeit sonst noch?
Marc Haueter: Geschenkartikel in allen Formen, Materialien und Geschmacksrichtungen. Unser Lebkuchenkonfekt ist zum Beispiel ein beliebter Artikel in dieser Zeit. Aber auch vermehrt Schokolade – und es darf auch wieder etwas deftiger sein, wenn der Winter startet.
Beat Müller: Wir sind einer von vielen Anbietern auf dem Markt. Weihnachtsbäckerei-Artikel gibt es überall zu kaufen. Das Geschäft zieht noch einmal vom 24. bis 26. Dezember stark an. Dann wird nach Brot gefragt oder bei uns gefrühstückt.