WIRTSCHAFTSHILFEN Der Bundesrat hat am Freitagnachmittag erläutert, wie er Unternehmen unterstützen will. Insgesamt wurde ein Paket von zusätzlichen 32 Milliarden Franken geschnürt, zusätzlich zu den bereits zugesagten 10 Milliarden Franken. Wir stellen die einzelnen Massnahmen kurz ...
WIRTSCHAFTSHILFEN Der Bundesrat hat am Freitagnachmittag erläutert, wie er Unternehmen unterstützen will. Insgesamt wurde ein Paket von zusätzlichen 32 Milliarden Franken geschnürt, zusätzlich zu den bereits zugesagten 10 Milliarden Franken. Wir stellen die einzelnen Massnahmen kurz vor.
MARK POLLMEIER
Er gehe davon aus, dass die Schweiz momentan zu lediglich 80 Prozent ihrer Kapazität funktioniere, sagte Bunderat Guy Parmelin während der Medienkonferenz. Das müsse sich dringend ändern. Finanzminister Ueli Maurer erläuterte wenig später, dass den von Corona betroffenen Betrieben nun vor allem Liquidität zugeführt werden müsse. Allein dafür hat der Bund nun ein Kreditprogramm im Umfang von 20 Milliarden Franken aufgelegt – vorerst, denn Maurer schloss nicht aus, dass man später weitere Gelder bereitstellen müsse. Damit die Überbrückungskredite schnell «unters Volk» kommen, verzichtet der Bund bewusst auf ein selbst verwaltetes Antragsverfahren und bindet stattdessen die Banken ein. Voraussichtlich ab diesem Donnerstag sollen sie die Auszahlung der Kredite übernehmen (Näheres siehe Kasten unten). Zusammen mit weiteren Entlastungsmassnahmen soll so das Zuammenbrechen ganzer Wirtschaftszweige verhindert werden.
Tatsächlich sind viele Massnahmen nur als Übergangshilfen zu verstehen. Denn wer jetzt einen Überbrückungskredit in Anspruch nimmt, soll ihn später eigentlich auch wieder zurückzahlen. Ob das möglich sein wird, hängt jedoch davon ab, wann sich die Lage wieder normalisiert – und ob bestimmte Wirtschaftszweige die aktuellen Einbussen überhaupt wieder aufholen können. Nicht alle Branchen können nach einer Schwächephase einfach den Output erhöhen. «Wir sind uns bewusst, dass wir später einige dieser Summen abschreiben müssen», gab Ueli Maurer denn auch zu. Grundsätzlich könne sich die Schweiz das aufgelegte Hilfspaket jedoch leisten. Das Land habe seine finanzpolitischen Hausaufgaben gemacht.